Erfurt. Ab Dienstag sind die neuen Hunderter und Zweihunderter im Umlauf. Die alte Banknoten werden ersetzt.

Thüringer, die am kommenden Dienstag Geld aus dem Automaten ziehen, haben sie möglicherweise bereits in der Hand – die neuen 100-Euro-Scheine.

„Mit der Einführung der neuen Banknoten im Wert von 100 Euro und 200 Euro schließen wir die Umstellung auf die neue Europaserie ab“, erklärte Armin Spring von der Hauptverwaltung Sachsen und Thüringen der Bundesbank gestern in Erfurt. Schrittweise hatte die deutsche Zentralbank in den zurückliegenden Jahren bereits neue Geldscheine im Wert von 5, 10, 20 und 50 Euro ausgegeben, den bisherigen 500-Euro-Schein gibt es künftig nicht mehr.

Nach den Erfahrungen mit den bereits ausgegebenen neuen Banknoten dauere es etwa zwei Jahren nach der Erstaugabe bis die alten Scheine nahezu vollständig ersetzt werden. Diese bisher genutzten Banknoten bleiben auf unbestimmte Zeit weiterhin gültig, versicherte Spring. Sie würden durch die Bundesbank schrittweise durch die neuen Noten ersetzt.

„Satelliten-Hologramm“ im Hologrammstreifen

Die Sicherheitsmerkmale der kleineren Scheine sind auch auf den Einhundert- und Zweihundert-Euro-Scheinen vorhanden, Dazu zählen die Smaragdzahl, das Wasserzeichen mit dem Porträt der Europa, der Hologrammstreifen und fühlbare Strukturen ebenso wie nur unter speziellen Licht erkennbar Fluoreszenzmerkmale.

Zusätzlich enthalten die größeren Banknoten ein Euro-Symbol in der Smaragdzahl und ein „Satelliten-Hologramm“ ganz oben im Hologrammstreifen. Die bisherigen Erfahrungen mit den eingeführten Euroserie-Scheinen gebe den Notenbankern recht in der Frage einer höheren Fälschungssicherheit, bestätigte der Falschgeldexperte der Filiale Erfurt der Bundesbank, Uwe Schneider.

Zwar gebe es immer wieder auch Versuche, die neuen Scheine zu fälschen, doch sei die Zahl der falschen Banknoten deutlich geringer als bei den alten Geldscheinen, so Schneider. Zudem lasse sich die fühlbare Struktur an den Rändern der Banknote kaum kopieren. Die Einstellung des 500-Euro-Scheines sei kein erster Schritt zur Abschaffung des Bargeldes, versicherte der neue Leiter der Bundesbank-Filiale Erfurt Silvio Jung. „Noch immer werden etwa 70 Prozent der Transaktionen mit Bargeld getätigt“, erklärte Jung. Er sehe aktuell keine Bestrebungen, das Bargeld zu ersetzen, das wäre auch mit dem Blick auf den Datenschutz ein Problem, erklärte Jung.

Bundesweit müssen laut Armin Spring 1200 Unternehmen rund 34.000 Automaten zur Banknotenbearbeitung umstellen für die neuen Scheine. Um ihnen ausreichend Vorlauf zu ermöglichen, hätten diese Firmen bereits seit dem Herbst 2017 mit den neuen Noten testen können, sagte Spring.