Berlin (ots) - Im Zusammenhang mit der Adler Group und dem Bauprojekt am Steglitzer Kreisel sind mehrere Verfahren bei der Staatsanwaltschaft und an Berliner Gerichten anhängig. Jetzt kommt heraus: Das Ausmaß ist größer als bisher bekannt. Das geht aus der Antwort einer aktuellen Anfrage an die Berliner Senatsverwaltung hervor. Diese liegt André Gaufer, Geschäftsführer der PROfinance GmbH, vor. Sein Unternehmen hatte den Immobilienkonzern Adler Group wegen Nichterfüllung eines Kaufvertrages verklagt. Gaufer: "Ich bin sehr froh, dass durch meine Fragen weitere Details an die Öffentlichkeit gelangen."

Bei der Frage, welche weiteren Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit der "Adler Group", der "Consus Real Estate" und der "Adler Real Estate" anhängig sind, lautet die Antwort des Senats aufgrund der schriftlichen Anfrage vom 14. November 2022:

"Amtsgericht Neukölln zum Aktenzeichen 13 C 360/22 betreffend Mängel einer Mietsache und die Mietpreisbremse. Der Streitwert beträgt nach Parteiangaben 3.837,30 EUR." Zum Aktenzeichen 8 C 111/22 betreffend Mängel einer Mietsache mit unbekanntem Streitwert."

"Ferner sind am Landgericht Berlin insgesamt vier aktienrechtliche Verfahren unter Beteiligung der Adler Real Estate AG zu den Aktenzeichen 91 O 70/22 (Streitwert vorläufig 50.000,00 EUR), 95 O 69/22 (Streitwert vorläufig 500.000,00 EUR), 102 O 122/22 AktG (Streitwert vorläufig 50.000,00 EUR) und 102 O 155/21 SpruchG (Streitwert vorläufig 200.000,00 EUR) anhängig. Ein Bezug zum Bauvorhaben "Steglitzer Kreisel" ist insofern nicht ersichtlich."

Bei der Frage, in welchen Abteilungen die Ermittlungsverfahren geführt werden und ob diese mit den Tochterunternehmen der Adler Group in Zusammenhang stehen, lautet die Senatsantwort:

"Nachfragen bei der Staatsanwaltschaft Berlin ergaben, dass die Verfahren mit Bezug zu der "Adler Group" im Wesentlichen in der Wirtschaftsabteilung 241 geführt werden, welche zum Teil auch einen Bezug zu den Unternehmen "Consus Real Estate" und "Adler Real Estate" aufweisen. Eine stichpunktartig durchgeführte Systemrecherche zu Personen, welche in Beziehung zu der "Adler Group" stehen sollen, ergab einige Verfahren in Allgemeinen Abteilungen. Auf unmittelbare Nachfrage bei den jeweiligen Dezernentinnen und Dezernenten in den Allgemeinen Abteilungen konnte ein Bezug zu der "Adler Group" als solcher jedoch mit den nachfolgenden Ausnahmen nicht bestätigt werden. In einem Verfahren der Abteilung 252 soll ein Bezug zur "Adler Group" bestehen, nicht hingegen zum Projekt "Steglitzer Kreisel". In einem weiteren Verfahren der Abteilung 283, welches formal ein anderes Unternehmen betrifft, konnte ein Bezug zu der "Adler Group" zwar nicht ausgeschlossen werden. Die Verfahrensakte, welche bereits archiviert ist, war innerhalb der Berichtsfrist nicht verfügbar, so dass keine gesicherten Erkenntnisse gewonnen werden konnten."

Bei der Frage, welche Konsequenzen der Senat aus diesen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zieht, wenn es um die Baustelle am Steglitzer Kreisel geht, lautet die Senatsantwort "keine". Bei der Frage, wann zuletzt welche Behörde oder Abteilung der öffentlichen Hand vor Ort eine Begehung durchgeführt hat und aus welchem Grund:

"Durch das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf (Bauaufsicht) wurde zuletzt am 22. November 2022 eine Ortsbegehung durchgeführt, um den aktuellen Bautenstand in Erfahrung zu bringen. Die Berliner Immobilienmanagement GmbH hat sich am 17. Januar 2020 im Rahmen eines Ortstermins über den Stand der Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen informiert."

Bei der Frage, welche Bauverzögerungen oder anderweitige Mitteilungen zum Bauprojekt und den Bauarbeiten am Turm bzw. am Sockel zuletzt beim Bezirk eingegangen sind, lautet die Senatsantwort:

"Zu den Bauarbeiten am Turm liegen dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf keine neuen Mitteilungen und Erkenntnisse bezüglich der eingetretenen Bauverzögerungen vor. Zu dem in Prüfung befindlichen Bauprojekt Umbau Sockelbereich - hier Umbau Bauteil C und E (Parkhaus und Bürogebäudeteil) - wurden zum laufenden Genehmigungsverfahren am 15. November 2022 angeforderte Unterlagen nachgereicht; die Prüfung wird dahingehend fortgesetzt."

Hintergrund: Die ursprüngliche Fertigstellung des Turms war für Ende 2021 vorgesehen. Autofahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger und die Geschäfte im Erdgeschoss müssen seitdem die Beeinträchtigungen am Steglitzer Kreisel hinnehmen. Ein Baufortschritt ist nicht in Sicht, Aktivitäten und Bauarbeiter sind an der Baustelle nicht zu sehen.

André Gaufer gegen die Adler Group

Dem anhängigen Verfahren "PROfinance GmbH ./. Steglitzer Kreisel Turm GbR u. a." war ein Schlagabtausch zwischen einem Rechtsanwalt der Adler Group und André Gaufer vorausgegangen. Ein Anwalt des Konzerns hatte versucht, den Geschäftsführer der PROfinance GmbH einzuschüchtern. Die Adler Group indes hatte mit einem Rücktritt vom Kaufvertrag gedroht. Gaufer wurde unter Druck gesetzt, "binnen zehn Tagen die Wirksamkeit des Rücktritts zu bestätigen". Denn für den Notarvertrag wollte die Adler Group neue Konditionen vorgeben. Gaufer unterschrieb den Nachtrag nicht und klagte stattdessen auf Einhaltung des Vertrages. Der Wirecard-Jäger Fraser Perring nimmt sich die dubiosen Geschäfte der Adler Group vor und macht Gaufers Klage international publik. Im Zentrum seiner Betrugsvorwürfe steht der Investor Cevdet Caner, der nach der Klage seinen Einfluss bei der Adler Group erhöht.

Immobilienpoker

Mit Christoph Gröner fing alles an. Von seiner CG-Gruppe erwirbt Gaufer mit seinem Unternehmen PROfinance eine Wohnung im Hochhaus am Steglitzer Kreisel im Jahr 2018. Dann übernimmt 2020 die Adler Group die geplanten 330 Wohnungen von Christoph Gröner. Und damit kommt der nächste Immobilienspekulant ins Spiel, der Immobilienpoker geht weiter. Während der 50 Jahre andauernden Skandalgeschichte rund um den Steglitzer Kreisel war die Staatsanwaltschaft schon einmal mit im Spiel und ein Finanzsenator musste zurücktreten. Sigrid Kressmann-Zschach begann mit der Errichtung des Steglitzer Kreisels und verspekulierte sich. Später baute sie das Ku'damm-Karree. Auch dieses Grundstück wechselte mehrfach den Besitzer. Im vergangenen Jahr erwarb die Aggregate Holdings das Grundstück. Cevdet Caner ist an dem Unternehmen beteiligt und wurde im Juli 2022 dort Vorstand.

Anstatt zu bauen, wird spekuliert

Anstatt das Wohnungsprojekt am Steglitzer Kreisel fertigzustellen, wird es wie am Pokertisch hin und her geschoben. Gaufer: "Ich bin nicht grundsätzlich gegen Spekulationsgeschäfte, dabei muss es aber gerecht und fair zugehen. Das gilt für die Börse und für Immobilien. Das Spekulieren mit Grundstücken gerät aus den Fugen. Anstatt zu bauen, wird spekuliert." Es wird gepokert um das große Geld. Und viele schauen weg. Dabei treffen Immobilienspekulationen nicht nur Wohnungskäufer, sondern verändern grundlegend den Wohn- und Lebensraum. Denn wenn Grundstückspreise künstlich aufgebläht werden, steigen Mieten explosionsartig. Und das betrifft am Ende uns alle.

Über die PROfinance GmbH

Die PROfinance GmbH existiert seit 1997 und hat ihren Sitz in Berlin. Geschäftsführer André Gaufer hat mit dem Unternehmen seinen Ansatz für ein faires Miteinander im Börsengeschäft realisiert. Seine Kunden erhalten Sonderkonditionen bei diversen Depotbanken, unter anderem bei der comdirect und der FFB. So sparen sie Geld beim Einkauf, können über 20.000 Fonds günstiger erwerben und somit schneller ihr Vermögen aufbauen. Der Großteil der Bestands- und Verwaltungsprovision wird an die Kunden ausgeschüttet. Über die günstigen Konditionen der PROfinance GmbH hat auch schon Finanztest von der Stiftung Warentest mehrfach informiert.

Pressekontakt:

André Gaufer PROfinance GmbH Giesensdorfer Str. 15 A 12207 Berlin Tel. 030 859550-0 E-Mail: presse@profinance.de Web: https://www.profinance.de

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