Hörselberg-Hainich. Das Unternehmen Horten Aircraft hat eine alte Idee aufgegriffen und weiterentwickelt.

Noch stehen weitere Testflüge an – doch die Firma Horten Aircraft ist vom Erfolg ihres Nurflügel-Flugzeuges überzeugt.

Mit seinem Versuchsflugzeug HX-2 hat sich das Unternehmen aus Hörselberg-Hainich im Wartburgkreis um den diesjährigen Innovationspreis beworben. Dabei ist diese Idee keineswegs neu. Schon vor mehr als 100 Jahren meldete Hugo Junkers erstmals seine Pläne zum Patent an, Rumpf und Leitwerk bei einem Flugzeug wegzulassen und stattdessen Fracht und Passagiere in den Tragflächen zu transportieren.

Anders als beim herkömmlichen Flugzeug – bei dem Rumpf und Leitwerk keinen Auftrieb aber Widerstand erzeugen – erzeugt beim Nurflügel-Flugzeug alles was Widerstand erzeugt auch Auftrieb, erläutert Firmenchef Bernhard Mattlener das Prinzip. Inzwischen sei seine Firma weltweit führend bei der Entwicklung zivil genutzter Nurflügel-Flieger. Beim Militär wird die Technik schon länger genutzt. Doch die Thüringer sehen gerade in der zivilen Luftfahrt enormes Potenzial. Zumal man schon über die Entwicklung alternativer Antriebe nachdenkt. So sei ein Hybrid- oder reiner Elektromotor ebenso denkbar wie eine Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis.

„Unser Prototyp dreht weiter seine Runden am Flugplatz Kindel bei Eisenach“, sagt Mattlener. Noch seien weitere Testergebnisse, etwa zur Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten, notwendig, fordere das Luftfahrtbundesamt weitere Daten.

Unterdessen denken die Entwickler der Firma bereits über den Bau eines größeren, vier- statt zweisitzigen Modelles nach. Selbst mögliche Routen für den Einsatz eines Nurflügel-Flugzeuges hat man ausgemacht, zwischen Tallin und Helsinki könnte es einmal Passagiere und Fracht transportieren.