Nordhausen. Der Sparkassenchef verteilt beim Neujahresempfang Hausaufgaben an Politik und Wirtschaft: Mehr Nachhaltigkeit, dafür weniger Steuern.

Der Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse ist am Donnerstagabend wieder ein vergnügtes Stelldichein der Südharzer Wirtschaft und Unternehmerschaft sowie der Politik und hiesiger Kulturschaffenden gewesen. Rund 400 Gäste feierten diesen Abschluss des Geschäftsjahres des hiesigen Kreditinstitutes und nutzten die Gelegenheit zum lockeren Austausch.

Zuvor jedoch ging es förmlich zu: Landrat Matthias Jendricke (SPD), zugleich Verwaltungsratschef der Sparkasse, begrüßte das volle Theater mit einem „optimistischen Blick“ auf das neue Jahrzehnt. Die am Morgen durch den Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Asche verkündete Rekord-Bilanzsumme der Bank von rund 1,3 Milliarden Euro wollte Jendricke als Bekenntnis zum Kreditinstitut und als Vertrauensbeweis verstanden wissen. Voll des Lobes war er auch für die Gäste: „Sie alle tragen als Kunden dazu bei, dass die Sparkasse und der Landkreis in das Ehrenamt investieren können“, verwies er auf die jährliche Ausschüttung der Sparkasse an den Kreis.

Trotz negativer Berichterstattung im Magazin „Focus Money“, das den Landkreis zu Beginn des Jahres als eines der wirtschaftlichen Schlusslichter in Deutschland bewertet hatte, betonte Jendricke die Fortschritte in der Region. Zwar seien auch 30 Jahre nach der friedlichen Revolution noch nicht alle gesellschaftlichen Umwälzungen abgeschlossen, der Kreistag stehe aber beispielsweise vor der Verabschiedung des Haushaltes. Der soll den Weg für Investitionen von rund 30 Millionen Euro freimachen. Landtagspräsidentin Birgit Keller in der ersten Reihe wünschte Jendricke unterdessen ein glückliches Händchen für ihre komplexen Aufgaben im politischen Erfurt. Und „eine gute Zusammenarbeit“ wünschte er sich und Nordhausens Oberbürgermeister, der diesem Händereichen ebenfalls aus der ersten Reihe lauschte.

Sparkassenchef Wolfgang Asche und Landrat Matthias Jendricke (SPD) begrüßten die rund 400 Gäste im neuen Jahr. 
Sparkassenchef Wolfgang Asche und Landrat Matthias Jendricke (SPD) begrüßten die rund 400 Gäste im neuen Jahr.  © Peter Cott

Diese positiven Töne verstärkte ein aus den Loh-Orchester-Musikern Maxi Kaun, Goun Kim und Sebastian Hennemann bestehendes Trio an Klarinette, Flügel und Cello. Während dieses Dreiergespann seinem Namen „Magos“ – spanisch für Zauberer – alle Ehre machte, entzauberte Wolfgang Asche allerdings ein wenig die positiven Zahlen seiner Bilanzpressekonferenz vom Donnerstagmorgen. Der traditionelle Neujahrsempfang der Kreissparkasse, für ihren Vorstandsvorsitzenden sind sie oft auch ein Moment nachdenklichen Reflektierens und mahnender Vorausschau. So auch am Donnerstagabend. Ungeachtet der hohen Bilanzsumme und einer „verhalten optimistischen“ wirtschaftlichen Prognose schwor er Politik und Wirtschaft auf drei „Megatrends“ als Herausforderungen des neuen Jahrzehnts ein: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Niedrigzins. Letzterer belaste seine Branche unwahrscheinlich. Das Sparen – in Zeiten immer unsicherer Renten wichtiger denn je – müsse da breit aufgestellt sein, riet Asche den Zuhörern.

Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse

Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse.
Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse. © Peter Cott | Peter Cott
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Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse.
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Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse.
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Rund 400 Gäste feierten diesen Abschluss des Geschäftsjahres des hiesigen Kreditinstitutes und nutzten die Gelegenheit zum lockeren Austausch, während sie das Musikertrio
Rund 400 Gäste feierten diesen Abschluss des Geschäftsjahres des hiesigen Kreditinstitutes und nutzten die Gelegenheit zum lockeren Austausch, während sie das Musikertrio "Magos" verzauberte.  © Peter Cott | Peter Cott
Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse.
Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse. © Peter Cott | Peter Cott
Der Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse war am Donnerstagabend wieder ein vergnügtes Stelldichein der Südharzer Wirtschaft und Unternehmerschaft sowie der Politik und hiesiger Kulturschaffenden. 
Der Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse war am Donnerstagabend wieder ein vergnügtes Stelldichein der Südharzer Wirtschaft und Unternehmerschaft sowie der Politik und hiesiger Kulturschaffenden.  © Peter Cott | Peter Cott
Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse.
Neujahrsempfang der Nordhäuser Sparkasse. © Peter Cott | Peter Cott
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Im Begriff der Nachhaltigkeit sieht der Sparkassenchef mehr als nur ein Wort von Klimaschützern. Für ihn bedeute dies unter anderem auch Fairness bei Löhnen oder Geschäftspraktiken. In der Wirtschaft sei Nachhaltigkeit zudem ein Erfolgsfaktor. „Die deutsche Wirtschaft muss dieses Thema als Chance begreifen und dann als Wettbewerbsvorteil ausspielen“, appellierte er unter anderem gen Autobranche. In Sachen Klima könne Deutschland allein zwar nicht die Welt retten. „Als eine der führenden Industrienationen müssen wir uns aber auch unserer Verantwortung bewusst sein und anderen Vorbild sein“, findet der Banker, der weitere Hausaufgaben verteilte: Die Bundespolitik nahm er beispielsweise für eine Steuerreform in die Pflicht. So sei die Bundesrepublik in Sachen Industriebesteuerung längst nicht mehr wettbewerbsfähig, andernorts sei diese niedriger, monierte Asche, der auch noch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe vortrug: Seiner Ansicht nach wird die Digitalisierung jeden Bereich der Wertschöpfung umkrempeln. Solch eine Geschwindigkeit verunsichere schon jetzt viele. „Unsere Aufgabe ist es deshalb, uns gegenseitig zuzuhören“, mahnte Wolfgang Asche, der sonst eine voranschreitende Verrohung fürchtet.