Berga. Die Mädchen und Jungen lernen viel über Rücksichtnahme

In Berga kommen die Kinder auch gern zu Fuß oder auf dem Fahrrad zum Unterricht. „Wir sind eine bewegte Schule“, sagt Schulleiterin Ina Gabriel. Sicherlich nicht ganz ungefährlich, da zu viele Verkehrsteilnehmer selten ­genug Rücksicht auf die anderen nehmen. Aber die Eltern vertrauen ihren Kindern und der Grundschule, was auch Aktionen wie dieser geschuldet ist. Denn, statt wie sonst Bälle und Hula-Hoop-Reifen, sind auf dem großen Schulhof diesmal Schilder, Leitkegel und Schwungtuch zu finden.

Möglich macht es die Landes-Verkehrswacht Thüringen, die auf ihrer Reise durch den Landkreis Halt an der Bergaer Grundschule machte. „Mehr ­Bewegung in die Schulen“ heißt das Projekt, das vom Schulamt initiiert und vom Thüringer ­Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gefördert wird. Ziel sei es, Kinder im Grundschul- und Kindergartenalter für den korrekten und ­vorausschauenden Umgang im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Eingeteilt in mehrere Gruppen, testeten die Erstklässler an Stationen zunächst ihre motorischen Fähigkeiten, bevor sie ­anschließend mit Rad und Helm ein Fahrsicherheitstraining samt Verkehrszeichen und ­Ampelregeln absolvierten.

„Dass wir bei Rot stehen und bei Grün gehen, wissen alle. Doch gerade für die Sinneswahrnehmung und Koordination bietet das Verkehrsmobil viele Möglichkeiten“, sagt Ina Gabriel. Für sie ist gegenseitige Rücksichtnahme, die den Kindern durch pädagogische Fachkräfte der Verkehrswacht spielerisch vermittelt wird, ein wichtiger ­Aspekt für den ­Umgang miteinander. Diese Form der Verkehrserziehung komme gut bei den Kindern an.

„Wir machen das, um später nicht irgendwo gegenzuknallen“, sagt der siebenjährige Ottokar. Für seinen Freund Vincent war zudem die Puppe Ampellinchen ein richtiger Lacher. Die Schulleiterin hofft, dass vieles bei den Kindern im Gedächtnis bleibt. In der vierten Klasse winkt schließlich eine Radfahrerausbildung samt Zertifikat.