Erfurt. Der dritte Teil von Zuschriften unserer Leser mit Liedern und Gedanken zum Thema Krieg und Frieden.

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt und bewegt unsere Leser und ihre Familien, wie etwa die vielen Zuschriften zu unserer Liste „Zwölf Lieder für eine friedliche Welt“ zeigen. Hier eine weitere Auswahl an Songs und Gedanken:

Es sind bereits viele Friedenslieder ausgewählt. Mir gefällt auch sehr gut von Ute Freudenberg das Lied „Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt?“. Der Text und die Melodie sind einprägsam und wenn einmal gehört, vergisst man dies nicht. Leider ist es sehr traurig, dass diese Frage heute immer noch im Raum steht und wir Menschen es nicht schaffen, unseren einzigartigen Heimatplaneten zu schützen und zu bewahren, sondern uns gegenseitig bekämpfen! Es geht immer nur um Macht und Geld! Wann hat das endlich ein Ende…, wann wachen wir auf? Das fragen Musiker schon seit Jahren mit ihren Liedern!

Jana Ines Kraus, Pößneck

Ich höre Ute Freudenberg: „Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt?“. Dieses Lied spiegelt meine Gedanken wider.

Maritta Thees, Rastenberg

Bei dem Thema Friedenslied steht bei mir an erster Stelle ein Lied von Ute Freudenberg: „Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt?“ Im Text kommt ein Satz vor, in dem ein Kind diese Frage stellt. Die Frage wurde ausweichend beantwortet. Allerdings beinhaltet der Text den Ausspruch, dass eine Zeitung in der Hand gehalten wurde, zu deren Inhalt geschwiegen wurde. Die Aussage ist stark. Ich habe zwei Enkelsöhne, die Angst vor dem Krieg haben, deshalb muss ich immer an diesen Text denken.

Ein weiterer Favorit ist das Lied von Hans Hartz: „Die weißen Tauben sind müde“. Es ist eine so feine poetische Sprache, die zu diesem Thema aufrüttelt und musikalisch und stimmlich so perfekt ist. Es bewegt mich immer wieder. Wenn wir unsere weißen Tauben fliegen lassen, schaue ich ihnen auch immer mit diesem Gedanken hinterher.

Ein besonders berührendes Lied ist das mit Udo Lindenberg: „Wozu sind Kriege da?“. Der Dialog mit dem Kind macht den Wahnsinn des Krieges besonders deutlich.

Irmtraud Füldner, Rudolstadt

Mein Song Nr. 1 ist zur Zeit von Maybebop „Lied vom Nicht-Verstehen“. Besser kann man gar nicht die Gedanken zu dieser absurden Lage ausdrücken! Danach kommt dann das Lied „Wozu sind Kriege da?“.

Roswitha Prescher, Nordhausen


Johannes Oerding: „Weiße Tauben“

Alexandra Hoffmeister, Rudolstadt

Mein Vorschlag wäre „Eve of Destruction“ von Barry McGuire. Ist von 1965, wurde von vielen Radiostationen boykottiert. Obwohl lange her, hat der Song nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Entstanden unter dem Eindruck einer polarisierten Welt mit militärischen Bündnissen, die sich feindlich gegenüberstanden, immer in Gefahr, dass der pessimistische Text Realität werden könnte...

Thomas Weißenborn, Mühlhausen

Rio Reiser: „Der Traum ist aus“. „Ich hab‘ geträumt der Krieg ist vorbei“, schien in den 90iger-Jahren realistisch. Davon sind die Nachkriegsgenerationen in Deutschland jetzt wieder weiter entfernt als jemals zuvor.

Andreas Bauer, Kahla

Ich möchte der Liste Erika Schirmers „Kleine weiße Friedenstaube“ und „Es gibt für mich kein fremdes Leid, es traf mich gestern, trifft mich heut“ von Ute Freudenberg und Wolfgang Ziegler hinzufügen.

Doris Mann, Jena

Ihre Aktion „Friedenslied“ finde ich klasse. Ein Favorit für mich ist das Lied „Die Rose war rot“ von Gerry Wolff. Sehr anschaulich wird darin das Leiden der Opfer – Soldaten die einem Befehl gehorchten, ebenso wie ermordete Zivilisten und Angehörige – dargestellt, aber auch eine gewisse Hoffnung durch die rote Rose repräsentiert. Und die Aufforderung: „Es darf nie wieder sein!“ schließt den Song ideal ab. Das Lied hat uns unsere Musiklehrerin in der POS in den 70er/80er Jahren nahegebracht.

Gilbert Weise, Gera

„Universal Soldier“: Der gerade jetzt zu wenig beachtete Song wurde im Jahr 1965 von Donovan gecovert, nachdem Buffy Sainte-Marie ihn 1964 geschrieben und veröffentlicht hat. Die deutsche Nachdichtung ist von Max Colpet.

Wenn der erste Politiker im Land mehr militärisches Engagement der Bundeswehr fordert, wird einem schon ganz schön bange. Um diese Angst zu vertreiben habe ich dieses alte, jedoch nicht inaktuelle Lied aufgenommen:

„Und er kämpft für den Westen und den Osten unentwegt

Es liegt allein in seiner Hand

ob man Länder ausradiert,

ob ein ganzes Volk krepiert.

Ist er blind? Sieht er die Schrift nicht an der Wand?“

Hansfrieder Ahnert, Uhlstädt

Bei all den genannten berührenden und aufrüttelnden Liedern, fehlt mir ein international bedeutender Name und ein Werk: Michael Jackson und sein „Earth Song“.

Dieser Song ist kein Lied im eigentlichen Sinne. Er ist ein wort-, stimm- und, wenn man das Video dazu nimmt, bildgewaltiger Aufschrei gegen Krieg und jedwede Zerstörung unserer Erde.

Gabriele Pohland, Unterwellenborn

„Es ist an der Zeit“, Sänger: Konstantin Wecker, Reinhard Mey, Hannes Wader. Sehr berührend und zutreffend für die heutige Zeit. Tolle Interpreten!!

Hella Funk, Leinefelde-Worbis

Mein Lieblingslied zum Thema Frieden ist „So sagt die alte Frau“ von Görnandt und Rönnefarth, veröffentlicht 1982 von Amiga auf der LP „Frag mich Fragen“.

Dieses Lied ist in seiner Einfachheit wahrlich ergreifend, in Ostthüringer Mundart gesungen und dürfte, da völlig frei von pseudointellektuellem Getue, auch Kinder ansprechen. Es ist also im besten Sinne pädagogisch wertvoll.

Dietmar Börner, Jena

Meine schönsten Lieder für den Frieden sind die Nationalhymne der DDR und „Kleine weiße Friedenstaube“. Es ist mir unbegreiflich, dass die Lieder verunglimpft und nicht gewürdigt werden. Sie zeigen den dauernden Kampf des einen Teils der Deutschen um den Frieden.

Dazu braucht es keine neuen Lieder – denn die Kontinuität über viele Jahre ist sichtbar, wir wollten nicht nur ein bisschen Frieden, sondern, dass nie mehr eine Mutter ihren Sohn beweint.

Margit Helfricht, Waltershausen

Interessante Beiträge der Leser. Im Eingangsartikel zum Thema wurde unter anderem „Child in Time“ von Deep Purple aufgeführt. Diesen zeitlosen Kracher hatte ich bis heute nicht als Protestsong eingeordnet! Aber aus der Schwermetall-Ecke kommen durchaus eindeutige musikalische Stellungnahmen, wobei ein Leser Black Sabbath mit „War Pigs“ (mit Bezug auf Vietnam) ja schon erwähnt hat.

Zu nennen wären da noch Iron Maiden mit „Afraid to shoot Strangers“ (Irak), Six Feet Under mit „Amerika the Brutal“ (Irak) und „War“ (allgemein). Aber auch Rammstein („Amerika“) oder In Extremo („Saigon und Bagdad“) und Accept mit „Balls to the Wall“ als deutsche Bands haben zeitbezogen eindeutige Aussagen getroffen. Bei Accept aus Solingen ging es ursprünglich um die innerdeutsche Mauer, heute kann man das auf die Kremlmauer projizieren, die das russische Volk im Akt der Selbstbefreiung einreißen sollte.

Kein Metal, aber Gänsehautfaktor pur bei „The End“ von den Doors, diente auch als Filmmusik bei „Apocalypse Now“!

Ronald Trotzki, Jena

Mein Favorit unter den Friedensliedern ist von E. M. Meyer: „Taubenflug auf weißen Schwingen“. Dieses Lied haben wir schon zu unserer Schulzeit in der DDR gesungen.

Ines Grossmann, Saalfeld

Ich finde der Song von Peter Maffay, „Eiszeit“, trifft heute mehr denn je wieder zu. Wenn man mit Atomwaffen droht und Ängste schürt ist das nicht gut für den Fortbestand einer friedlichen Welt.

Roland Demske, Blankenhain