Erfurt. Die Arbeitslosenquote in Thüringen ist im Juni leicht gesunken. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf einem hohen Niveau.

Mit 5,1 Prozent ist die Arbeitslosenquote in Thüringen im Juni leicht gesunken. Im Vormonat lag sie - wie schon im April - noch bei 5,2 Prozent. Insgesamt erfasste die Arbeitsagentur nach den am Montag veröffentlichten Zahlen 56 700 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das seien 1300 weniger als noch im Mai, hieß es. Grundsätzlich bleibe die Nachfrage nach Arbeitskräften auf einem hohen Niveau.

Arbeitgeber hatten der Agentur 800 freie Stellen mehr als im April gemeldet. Trotz der schwächeren Wirtschaftslage haben die Firmen weiterhin Bedarf an qualifiziertem Personal, wie es bei der Industrie- und Handelskammer Erfurt hieß.

Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ging demnach erneut zurück. Im Juni waren rund 18.200 Frauen und Männern seit einem Jahr oder länger ohne Arbeit. Das waren rund 350 weniger als im Mai und knapp 2700 weniger als im Juni vor einem Jahr. „Gründe dafür sind demografische Trends, ein stabiler Arbeitsmarkt, aber auch arbeitsmarktpolitische Instrumente wie das Anfang des Jahres eingeführte Teilhabechancengesetz“, sagte der Chef der Landesarbeitsagentur, Kay Senius. Durch das Gesetz hätten rund 1000 frühere Langzeitarbeitslose einen sozialversicherungspflichtigen Job bekommen.

Allerdings nehme der Sommer weiter Fahrt aus der Arbeitsmarktdynamik des Frühjahrs, so Senius. „Dies ist ein übliches saisonales Muster und wird sich in den kommenden Sommermonaten weiter fortsetzen.“ Die insgesamt in Deutschland nachlassende Konjunktur zeigt sich den Zahlen nach auch bei den Beziehern von Arbeitslosengeld I, die erst seit kurzem arbeitslos sind. Denn im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg ihre Zahl um 1400 auf rund 21 400.

Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner (Linke) sieht in den Zahlen einen Beleg für einen stabilen Arbeitsmarkt im Freistaat, der trotz der aktuell bundesweiten Konjunkturschwäche nicht nachgebe. „Wir behaupten unseren Spitzenplatz unter den ostdeutschen Bundesländern und einen guten Platz 7 im bundesweiten Vergleich“, teilte sie mit.

Bundesweit waren im Juni 2,216 Millionen arbeitslos und die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 4,9 Prozent.