Erfurt. Bis zum Jahresende gibt es im Freistaat noch immer 700 offene Lehrerstellen.

Kurz vor Beginn der Sommerferien werden heute in Suhl 35 neue Lehrerinnen und Lehrer verbeamtet. Sie gehören nach Angaben des Bildungsministeriums zu den 3000 Pädagogen, die seit 2015 unbefristet in den Thüringer Schuldienst eingestellt wurden. Allein in diesem Jahr verabschieden sich 900 Lehrer in den Ruhestand. Ihre und weitere knapp 300 Stellen sind neu zu besetzen, für 500 ist das bereits erfolgt. Seit anderthalb Jahren ist das unterjährig möglich, doch der große Wechsel erfolgt zum Schuljahresbeginn. Die Einstellungen laufen auf Hochtouren, vor und während der Sommerferien würden jeden Tag Arbeitsverträge unterzeichnet, versichert Bildungsminister Helmut Holter (Linke).

Doch die Suche nach Bewerbern für die allein für dieses Jahr noch rund 700 offenen Stellen gestaltet sich nicht immer einfach. Vor allem in ländlichen Gebieten der Grenzregionen wie dem Altenburger Land wird händeringend nach Interessenten gesucht. Schwerpunktfächer sind Naturwissenschaften und die künstlerisch- musischen Fächer für Regelschulen. Für Grundschulen fehlen laut Bildungsministerium vor allem Lehrer, die Sport unterrichten.

Der Thüringer Lehrerverband hatte unlängst scharf das Einstellungsverfahren als zu bürokratisch und zu langsam kritisiert, darunter die unübersichtliche online-Präsentation freier Stellen. Auf dem Karriereportal www.erste-reihe.de soll sich das ändern, bis dahin müssen sich Interessenten allerdings noch immer mühsam durch die Seiten der Schulämter klicken. (era)