Berlin/Erfurt. 37,9 Prozent der Schulabgänger in Thüringen beenden ihr Abitur mit einer Eins vor dem Komma. Dem Deutschen Hochschulverband (DHV) bereitet dies Sorgen.

Immer mehr Schüler in Deutschland schließen ihr Abitur mit einer Eins vor dem Komma ab. Hatte 2008 noch jeder fünfte Schulabsolvent (20,2 Prozent) einen Notenschnitt von mindestens 1,9, war es 2018 bereits mehr als jeder vierte (25,8 Prozent), wie die „Rheinische Post“ (Montag) unter Berufung auf eine von ihr durchgeführte Umfrage in allen 16 Bundesländern berichtete. Demnach wuchs in den vergangenen zehn Jahren der Anteil der Einser-Abiturienten in 15 von 16 Bundesländern. Nur Baden-Württemberg verzeichnete einen leichten Rückgang.

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Spitzenreiter ist Thüringen, wo 37,9 Prozent (2008: 30,5 Prozent) der Schulabgänger Einser-Abi-Noten erreichten. Es folgen Sachsen (2018: 34,6 Prozent / 2008: 22,4 Prozent) und Bayern (2018: 31,5 Prozent / 2008: 24,0 Prozent). Baden-Württemberg liegt auf Rang 13 (2018: 24,0 Prozent / 2008: 25,6 Prozent). Auf den letzten Plätzen befinden sich Niedersachsen (2018: 21,7 Prozent / 2008: 16,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (2018: 17,3 Prozent / 2008: 14,9 Prozent).

Hochschulverband besorgt

Was für viele Schüler positiv ist, bewertet der Deutsche Hochschulverband (DHV) negativ. „Wir sehen es mit Sorge, dass die Abiturnoten besser werden“, sagte DHV-Sprecher Matthias Jaroch der „Rheinischen Post“.

Der „Noteninflation“ müsse Einhalt geboten werden: „Qualität muss Vorrang vor Quantität haben.“ Schon heute fehlten den Studienanfängern häufig wichtige Grundkenntnisse, etwa in Mathematik.