Erfurt. Nun warnt auch die Verbraucherzentrale Thüringen vor sogenannten Fake-SMS, die bei einem Klick auf den in der Handy-Nachricht gesendeten Link für Datenverlust sorgen.

Eine wahre Welle von gefälschten Paket-Benachrichtigungen schwappt aktuell auf die Handys vieler Thüringer. Per SMS fordern angeblich DHL oder bekannte Onlinehändler ihre Opfer dazu auf, einen Link anzuklicken um den Lieferstatus für ihre letzte Bestellung abzurufen. Die Verbraucherzentrale Thüringen warnt davor, auf solch einen Link zu klicken. Bei den SMS handelt es sich um eine hochkriminelle Masche, bei der Schadsoftware auf das Handy installiert wird.

Laut Verbraucherzentrale eröffnen diese Nachrichten meist mit Sätzen wie: „Sie haben eine eingehende Sendung von DHL“ oder „Ihr Paket wird heute zum Absender zurückgesendet“. Manche Betroffenen erhalten bis zu zehn solcher Benachrichtigungen innerhalb kürzester Zeit. Das der Empfänger einer solchen SMS sogar mit vollem Namen angesprochen wird, macht es für ihn zusätzlich schwerer.

„Wer unaufgefordert eine solche SMS erhält, sollte diese löschen und auf keinen Fall den Link anklicken“, warnt Dr. Ralph Walther, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen. „Dahinter steckt der Versuch, an persönliche Daten der Nutzer zu gelangen und Schadsoftware in das Smartphone einzuschleusen.“

„Brisant an der Masche ist, dass im anhaltenden Lockdown und noch mehr in der Zeit um Ostern tatsächlich viele Verbraucher auf ihre Pakete warten“, so Ralph Walther. Dazu seien es auch meist vertraute Anbieter, die in den SMS auftauchen. Wichtig zu wissen: DHL selbst versendet grundsätzlich keine Benachrichtigungen per SMS.

Das können Verbraucher tun um sich zu schützen

  • Prüfen Sie mit einem Virenschutzprogramm, ob Schadsoftware eingeschleust wurde.
  • Löschen Sie installierte Schadsoftware. Falls nötig, setzen Sie ihr Smartphone auf Werkseinstellung zurück. Wenn Sie vorher Ihre Daten sichern wollen, können Sie vorher in den Flugmodus gehen und diese mittels USB-Verbindung auf einen anderen Datenträger speichern.
  • Ändern Sie sicherheitshalber persönliche Daten wie PIN, Passwörter und Sicherheitsfragen für Online-Konten.
  • Haben Sie bereits sensible Daten wie PIN, Passwort, Kontonummer oder Kreditkartennummer preisgegeben, sollten Sie umgehend Bank und Zahlungsdienstleister kontaktieren und wenn nötig Konten und Karten sperren lassen.
  • Melden Sie die Nummer, über die Sie unerwünschte SMS erhalten haben, an die Bundesnetzagentur.

Grundsätzlich sollten Verbraucher mit Updates dafür sorgen, dass Betriebssystem und Software auf ihren Smartphones und anderen internetfähigen Geräten auf dem neuesten Stand sind. Das gilt insbesondere für Sicherheits- und Virenschutzprogramme. Helfen kann auch die Drittanbietersperre, die Handynutzer über ihren Mobilfunkanbieter einrichten lassen können. Diese blockiert den Abrechnungsweg über die Handyrechnung.

Wer das Internet nutzt, hinterlässt an diversen Stellen Daten wie Name, Adresse, Handy- oder Kreditkartennummern. Durch Datenhandel und Ausspähen werden diese weitergegeben und können in die Verteiler von Kriminellen geraten. Je sparsamer Nutzer im Netz mit ihren Daten umgehen, desto besser können sie sich schützen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, deshalb ist bei Emails, Messenger- oder SMS-Nachrichten immer Vorsicht geboten.

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