Erfurt / Dresden. . Bei Dialysepatienten gibt es laut AOK Plus auch in Thüringen einen deutlich höheren Anteil an Sterbefällen in der Pandemie. Was der genaue Grund ist, steht jedoch noch nicht fest.

Ende 2020 schnellten die Sterberaten zufolge um mehr als 20 Prozent nach oben, heißt es beim MDR Für das vierte Quartal 2020 weist die Statistik der Krankenkasse 122 Todesfälle je 1.000-Dialysepatienten aus. Im darauffolgenden ersten Quartal 2021 stieg die Sterberate weiter auf 128. In den vorherigen Quartalen der Jahre 2019 und 2020 lag die Sterberate dagegen um 100, zwischen 96 und 104.

Naheliegend sei ein Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das auf Dialyse spezialisierte Unternehmen Fresenius Medical Care hatte laut der Mitteilung Anfang November auf eine deutliche Übersterblichkeit unter Dialyse-Patienten weltweit hingewiesen. Insbesondere die hochansteckende Delta-Variante des Coronaviruses treffe laut dem Medizinunternehmen viele Patienten, die ohnehin besonders anfällig für COVID-19 seien.

Nierenarzt: "Dialyspatienten so gefährdet wie kaum ein anderer"

Der Nierenärzte-Verband, die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie, hält Dialysepatienten für so gefährdet, „wie kaum eine andere Patientengruppe“. Sie erlitten oft einen schweren Covid-19-Verlauf. Sprecherin Bettina Albers sagte dem MDR, die als Risikogrippe geltenden Nierenpatienten sollten sich mit einer Corona-Impfung inklusive zügiger Booster-Auffrischung schützen.

AOK hat Zusammenhang bisher nicht selbst untersucht

Die AOK Plus selbst schließt einen Zusammenhang der gestiegenen Sterberaten unter Dialysepatienten mit der Pandemie nicht aus. Jedoch hat die Krankenkasse selbst den statistischen Zusammenhang mit COVID-19 als Todesursache bisher nicht geprüft. Bei der AOK Plus sind in Thüringen und Sachsen rund 5.800 Dialysepatienten versichert.

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