Erfurt. In Thüringen sind dieses Jahr bis Ende Oktober 1737 Infektionen mit dem Norovirus gemeldet worden. Das entspricht laut Barmer dem Vorjahresniveau.

Gut die Hälfte aller Durchfallerkrankungen wird durch Noroviren ausgelöst. In Thüringen sind dieses Jahr bis Ende Oktober 1737 Infektionen mit dem Norovirus gemeldet worden, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es mit 1736 fast genauso viele. Im Jahr 2019, noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie, wurden bis Ende Oktober 3169 Norovirus-Infektionen gemeldet. „Die Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie hatten und haben einen positiven Nebeneffekt und lassen die Infektionszahlen auch mit Blick auf das Norovirus deutlich sinken“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen.

Noroviren sind hoch ansteckend und lassen sich nur schwer eindämmen

Übertragen werden Noroviren von Mensch zu Mensch meist über eine Schmierinfektion. Schon wenige Viruspartikel (10 bis 100) genügen meist, um eine Infektion auszulösen, so Dziuk. Die Viren verursachen starke Durchfälle und heftiges Erbrechen, häufig begleitet von starken Bauchkrämpfen, Kopf- und Muskelschmerzen, Erschöpfung und in seltenen Fällen auch erhöhter Körpertemperatur. „Wer sich mit Noroviren angesteckt hat, merkt das ziemlich schnell. Man wird innerhalb weniger Stunden krank. Auch wenn Durchfall und Erbrechen natürlich sehr unangenehm sind, klingen die Beschwerden bei Betroffenen in den allermeisten Fällen nach zwölf bis 72 Stunden wieder ab“, sagt Dziuk. Bei Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem, älteren Erkrankten oder auch Kleinkindern solle im Zweifel immer ärztlicher Rat gesucht werden.

Corona-Welle bleibt in Thüringen vorerst aus: Keine strengere Maskenpflicht im Advent
Händewaschen ist ein absolutes Muss

Trotz des hohen Infektionsrisikos könne man sich gut vor einer Norovirus-Infektion schützen. „Der wichtigste und gleichzeitig effektivste Schutz gegen das Norovirus ist Hygiene“, sagt Dziuk. Sowohl bei der Zubereitung von Essen als auch nach jedem Toilettengang sollte Händewaschen ein absolutes Muss sein. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann die Hände und den WC-Sitz im Anschluss zusätzlich desinfizieren. So könne im besten Fall eine Übertragung von Hand zu Mund vermieden werden.