In normalen Zeiten arbeiten die Krankenschwester Nancy Furchbrich (45) und ihr Team auf der internistischen Station am Hufeland Klinikum in Bad Langensalza.

Als in der vergangenen Woche der erste an Covid-19 erkrankte Patient eingeliefert werden musste, wurde sie zur Corona-Station erklärt. „Wir sind 15 Kollegen, niemand hat gezögert, diese Aufgabe anzunehmen“, sagt die Teamchefin.

Sie sind auf eine leerstehende Station umgezogen, 36 Betten sind bereit für Patienten, die nicht intensivmedizinisch betreut werden müssen, aber in einem Krankenhaus besser aufgehoben sind. Aktuell kümmern sie sich um drei Erkrankte und einen Verdachtsfall, auf dessen Testergebnisse sie warten.

Besuche sind untersagt, sie und ihr Team sind die einzigen Kontaktpersonen. „Wir tun alles, damit sich die Patienten sicher und gut versorgt fühlen“, sagt sie. Das ist auch logistisch eine Herausforderung: Bevor sie ein Krankenzimmer betreten, muss Vollschutz angelegt werden. Langer Kittel, Schuhüberzieher, Handschuhe, Haube, FFP-Maske, darüber noch ein zusätzlicher Mundschutz. „Wie oft wir das am Tag machen, haben wir aufgehört zu zählen“, bemerkt sie.

Die Fernsehbilder aus italienischen und spanischen Krankenhäusern sind gegenwärtig, natürlich. Sie können nur hoffen, dass es so weit nicht kommen muss, sagt sie. Und an die Menschen appellieren, sich an die Kontaktverbote zu halten, auf sich und auf andere aufzupassen.

Sie setzen sich auf dieser Station einem besonderen Risiko aus. Aber das sagt sie nicht. Stattdessen: „Der Umgang mit Infektionsschutz gehört zu unserer beruflichen Routine. Das gibt uns Sicherheit, wir fühlen uns gewappnet.“ Und nein, Angst, sich selbst zu infizieren, lassen sie nicht zu. „Wir sind für unsere Patienten da. Dafür sind wir Krankenpfleger geworden.“

  • Ein weiterer Held des Alltags: Michael Weise, er ist der Leiter des Awo-Pflegewohnheims in Gera.