Eisenach. Im St.-Georg-Klinikum in Eisenach wurden bereits mehr als 100 Patienten mit der neuen Technik operiert.

Binnen kurzer Zeit hat sich das Eisenacher St.-Georg-Klinikum als Zentrum der robotergestützten Operationstechnik in Westthüringen etabliert: In nur sechs Monaten wurden bereits 116 Patienten mit dem OP-Roboter „DaVinci Xi“ operiert. Die meisten Eingriffe betrafen allgemein- und viszeralchirurgische Fälle, etwa Magen, Darm, Leber oder Bauchspeicheldrüse. Zudem wurden viele urologische Operationen an Harnblase, Niere oder Prostata durchgeführt sowie mehrere gynäkologische Krankheiten behandelt.

„Bei sechs Patienten arbeiteten Urologen, Gynäkologen und Chirurgen wegen der komplexen Krankheitsbilder Hand in Hand“, erklärt Heiko Wunderlich, Chefarzt der Klinik für Urologie.

Möglich wurde der schnelle Erfolg durch die Verpflichtung von Werner Kleist: Der Uni-Professor übernahm im Oktober 2019 die Eisenacher Klink für Allgemein- und Viszeralchirurgie und brachte große Erfahrung im Umgang mit dem OP-System mit. „Dadurch konnte die Arbeit gleich beginnen, ohne die in anderen Häusern übliche Einarbeitungszeit“, so Chefarzt Wunderlich. „Wir sind bestrebt, unseren Patienten die bestmögliche Behandlung anzubieten, da gehört heutzutage die OP-Robotik einfach dazu.“

Technik macht neuartige Behandlungen möglich

Dennoch operiere nicht der Roboter den Patienten, versicherte Werner Kleist, sondern das Gerät unterstütze den Operateur – und mache durch die grenzenlos beweglichen Arme und Finger Behandlungen möglich, die bislang durch die Natur des Menschen sowie der OP-Technik nicht möglich waren.

Das mit zwei Arbeitsplätzen und einem beweglichen Tisch vollausgestattete Gerät verbessert die sogenannte Schlüssellochtechnik weiter. Nicht nur für viele Patienten, auch für junge Ärzte ist der OP-Roboter ein Grund, sich für Eisenach zu entscheiden, verrät Chefarzt Werner Kleist. Weitere OP-Roboter sind in Jena sowie in beiden Erfurter Krankenhäusern im Einsatz.