Erfurt. Lehrer fallen jetzt auch unter die zweite Stufe. Damit können bereits am Sonntag die ersten 10.000 Grundschullehrer, Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen geimpft werden.

In Thüringen müssen rund 50 Mitarbeiter von Grund- und Förderschulen weiter auf eine Corona-Impfung warten. Der Grund: sie sind über 65 Jahre alt. Zwar war die Impfverordnung des Bundes dahingehend geändert worden, dass „Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und in Grundschulen, Sonderschulen oder Förderschulen tätig sind“, von der dritten in die zweite Gruppe der Impfreihenfolge vorrücken. Die jetzt in Thüringen startenden Impfungen in Prioritätsstufe 2 gelten vorerst aber nur für den bis 65 zugelassenen Impfstoff Astrazeneca, teilte das Gesundheitsministerium mit. Ältere Pädagogen hatten sich über die Ungleichbehandlung beklagt. Laut Bildungsministerium handelt es sich nur um eine kleine Gruppe im Vergleich zu den 20.000 Berechtigten in diesem Bereich. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie in Thüringen lesen Sie in unserem Blog

Impfungen der Betroffenen mit Impfstoffen von Biontech oder Moderna lehnte das Gesundheitsministerium am Freitag ab. Ministerin Heike Werner (Linke) erklärte, für diese Impfstoffe befinde man sich noch in der höchsten Priorisierungsstufe. Bei den über 80-Jährigen sei das Risiko für schwerste Krankheitsverläufe und Todesfälle höher, erst nach ihrer Impfung sei der Übergang in die nächstniedrigere Stufe möglich.

„Solange wir nicht genügend Impfstoffe zur Verfügung haben, müssen wir weiter schrittweise vorgehen. Ich freue mich, dass wir jetzt in nur zwei Wochen bei den Impfungen für die unter 65-Jährigen vorankommen. Viele Menschen mit Vorerkrankungen, Behinderungen oder Beschäftigte in medizinischen Bereichen, die noch nicht an der Reihe waren, warten auf eine Impfung. Es ist ungerechtfertigt, wenn dieser sehr gute Impfstoff ein Ladenhüter-Image verpasst bekommt. In der höchsten Prioritätsgruppe mag der Bedarf gedeckt sein, aber in der zweithöchsten Gruppe stehen wir gerade erst am Anfang“, sagte Werner. Andere Bundesländer hatten gestern bereits damit begonnen, auch Lehrer anderer Altersstufen gegen das Virus zu impfen.

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