Am Pfingstwochenende hat es nur wenige Thüringer aus Wut über die Corona-Auflagen auf die Straße getrieben. Die Teilnehmerzahlen bei den Kundgebungen lagen deutlich unter den Anmeldungen.

Angesichts weiterer Lockerungen sinkt in Thüringen offensichtlich das Interesse an Anti-Corona-Demonstrationen. Am Samstag fanden in Erfurt, Gera, Jena, Nordhausen, Weimar sowie im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt neun Versammlungen statt, von denen sieben mit 1400 Demonstranten im Vorfeld bei den Versammlungsbehörden angemeldet wurden. Überwiegend handelte es sich um Standkundgebungen.

Laut einem Polizeisprecher kamen landesweit rund 500 Menschen zu Kundgebungen gegen die bestehenden Einschränkungen zusammen. Die größten Teilnehmerzahlen wurden in Erfurt mit 307 Teilnehmern bei drei Versammlungen im Stadtgebiet verzeichnet. Auf dem Domplatz kamen rund 250 Menschen auf dem Domplatz zusammen und gingen anschließend auf einen Rundgang durch die Stadt. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort, es gab aber keine besonderen Vorkommnisse.

Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gab es nach Angaben des Sprechers einen Autokorso mit 27 von 250 erwarteten Fahrzeugen.

In Nordhausen und Gera hatten sich bei einer nicht angemeldeten Versammlung 30 bzw. 50 Menschen zusammengefunden. Die Polizei fertigte entsprechende Anzeigen.

Die Versammlungen verliefen weitgehend störungsfrei und ohne besonderen Vorkommnisse. Insgesamt wurden zwei Straftaten und sechs Ordnungswidrigkeiten angezeigt. In den Wochen zuvor gab es in Thüringen wesentlich mehr derartiger Demonstrationen und auch höhere Teilnehmerzahlen.