Erfurt. Rund 249.000 Schülerinnen und Schüler starteten am Montag wieder im Präsenzunterricht. Wenn es nach Bildungsminister Holter geht, soll sich das auch nicht mehr ändern.

Für rund 249.000 Schülerinnen und Schüler hat in Thüringen nach sechs Wochen Sommerferien die Schule wieder begonnen. Anders als im vergangenen Schuljahr soll es diesmal nach dem Willen von Bildungsminister Helmut Holter (Linke) keine Schulschließungen oder Wechselunterricht geben - obwohl auch im Freistaat die Sieben-Tage-Inzidenz seit Wochen wieder steigt. Am Montag lag sie bei 31,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Thüringen ist nach Sachsen-Anhalt und Sachsen das Bundesland mit der geringsten Sieben-Tage-Inzidenz. Bundesweit gab das RKI die Inzidenz mit 84,3 an.

Das neue Schuljahr beginnt in Thüringen mit einer zweiwöchigen Testpflicht für alle, die nicht geimpft sind oder als genesen gelten (3G-Regel) - unabhängig von der Inzidenz oder einer geltenden Warnstufe. Eltern, die Tests für ihre Kinder ablehnen, droht ein Bußgeld in Höhe von 60 bis 250 Euro. Neu ist in diesem Schuljahr auch, dass Eltern auf einem Formular erklären müssen, dass ihre Kinder am Testsystem an der Schule teilnehmen. Im vergangenen Schuljahr galt noch eine Widerspruchslösung: Lehnten die Eltern die Testteilnahme nicht schriftlich ab, nahmen die Schülerinnen und Schüler an den Tests teil.

Thüringens Landeselternsprecher Roul Rommeiß kritisierte die kurzfristigen Vorbereitungen des Bildungsministeriums zum Schulstart in der Corona-Pandemie. Ein Formular für die nun nötige Einverständniserklärung sei erst am Donnerstag veröffentlicht worden, monierte Rommeiß. «Das ist zu kritisieren. Das ist unnötig», sagte er. Die Informationen hätten schon deutlich vorher kommen und kurz vor dem Start des Schuljahres wegen der Urlaubszeit wiederholt werden müssen.

Ein Sprecher des Bildungsministeriums sagte, man nehme die Kritik zur Kenntnis. Abstimmungsprozesse innerhalb der Landesregierung hätten länger gedauert. Es habe zwischenzeitlich Vorbehalte im Gesundheitsministerium und im Justizministerium gegeben. Dass es immer wieder Kritik daran gebe, Corona-Regeln im Bildungsbereich würden nur sehr kurzfristig entstehen und kommuniziert, damit müsse man umgehen. «Das liegt auch daran, dass Entscheidungen, die die Pandemie betreffen, immer den aktuellsten Stand abbilden müssen», sagte der Sprecher.

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