Erfurt. Wie viele Einwohner hat Thüringen? Wie ist ihr Bildungsstand? Und wie viele Wohnungen und Häuser gibt es eigentlich? Antworten darauf soll jetzt eine neue Erhebung der Statistiker liefern.

Wie viele Menschen leben in Thüringen? Wie viele Wohnungen und Häuser gibt es? Wie wird geheizt? Was sind ausgeübte Berufe? Das sind einige der Fragen, auf die ab 15. Mai etwa 16 Prozent der Thüringer gegenüber Interviewern, aber auch online antworten müssen. Befragt werden auch alle Hausbesitzer über ihre Immobilien. Sie sollten möglichst per Internet antworten.

Was ist der Zensus 2022?

Zensus 2022 bedeutet Volkszählung und ist die gesetzlich angeordnete Bevölkerungs-, Gebäude und Wohnungszählung. So wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland und auch in Thüringen leben, wie sie wohnen und arbeiten. Auf diesen Erkenntnissen basieren viele Entscheidungen, beispielsweise über die Verteilung von Geld, über Infrastrukturprojekte wie den Bau von Schulen, Kitas oder Straßen.

Muss ich am Zensus teilnehmen?

Ja. Das Erteilen der Auskünfte auf die Fragen ist gesetzlich vorgeschrieben. Nach mehrmaligen Erinnerungen können Mahnungen folgen. Letztlich drohen auch Bußgelder von bis zu 300 Euro.

Welche Befragungen erfolgen zum Zensus 2022?

Zum einen sollen rund 16 Prozent der Thüringer, die zufällig nach ihren Adressen ausgewählt wurden, auf eine Haushaltsbefragung antworten. Hinzu kommt eine Gebäude- und Wohnungszählung, auf die alle rund 573.000 Wohnungs- und Hauseigentümer sowie Verwalter im Freistaat antworten müssen.

Wie verläuft die Haushaltsbefragung?

In Thüringen haben sich rund 2000 Interviewer ehrenamtlich gemeldet. Sie stecken den dafür ausgesuchten Personen ab kommender Woche Vordrucke mit einem Terminvorschlag für das kurze Interview in die Briefkästen. Ein Betreten der Wohnung ist diesmal nicht erforderlich. Sollte der Termin nicht passen, kann über die angegebene Telefonnummer ein neues Gespräch vereinbart werden. Stichtag für die statistischen Angaben ist der 15. Mai dieses Jahres. Ab da kommen in den nächsten drei Monaten die ehrenamtlichen Helfer zum Interview. Sie legitimieren sich mit einem Ausweis des Thüringer Landesamt für Statistik, der mit dem Personalausweis übereinstimmen muss. Ein ausgewählter Teil der Befragten wird zudem gebeten, per Internet auf einer gesicherten Seite weitere Fragen zu beantworten. Der Zugang erfolgt über einen Code, den der Interviewer übergibt. Wer keinen Internetzugang hat, kann auch per Telefon oder schriftlich die Zusatzfragen beantworten.

Was wird gefragt?

Bei der Haushaltsbefragung werden unter anderem Angaben wie Name, Vorname, Alter, Adresse, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, Familienstand sowie die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen erbeten. Ziel ist es, die genaue Bevölkerungszahl zu ermitteln.

Wie erfolgt die Gebäude und Wohnungszählung?

Dafür erhalten alle Eigentümer oder Verwalter per Post einen Zugangscode für eine gesicherte Onlineseite mit dem Fragebogen, der beantwortet werden muss. Sollte kein Online-Zugang möglich sein, kann der Fragebogen auch schriftlich angefordert werden. Ziel ist aber, möglichst viele Antworten online zu erhalten, um die Daten effizient auswerten zu können.

Wie sicher sind die Daten?

Das Thüringer Landesamt für Statistik versichert, dass die Daten gut geschützt sind. Die Mitarbeiter, die Interviewer aber auch externe Dienstleister mussten sich verpflichten, keine Angaben an Dritte weiterzugeben. Auch Auskünfte an Sicherheitsbehörden sind verboten.

Was ist mit der Befragung zur Grundsteuerreform?

Parallel zum Zensus 2022 erfolgt in Deutschland gerade eine Befragung der Finanzbehörden zur Grundsteuerreform. Beides hat nichts miteinander zu tun. Wegen der Datensicherheit ist ein Austausch von Angaben unmöglich.

Wo kann ich Nachfragen stellen?

Nachfragen zum Zensus sind per Mail unter „zensus2022@statistik.thueringen.de“ oder per Telefon möglich, unter: 0361/22427836.

Wann liegen die neuen Daten vor?

Im November 2023.

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