Erfurt/Jena. Milliarden Menschen leben weltweit in Armut, soziale Gerechtigkeit ist die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Das beschäftigt auch Kinder und Jugendlichen am stärksten.

Soziale Gerechtigkeit, Klimawandel, Krieg und Terror sowie Armut: Das sind nach Ansicht der Kinder und Jugendlichen in Thüringen die größten gesellschaftlichen Herausforderungen. Insgesamt 12.529 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 27 Jahren wurden von Dezember 2021 bis Januar 2022 befragt. Das Thüringer Jugendministerium stellte am Montag erste Ergebnisse der von Orbit durchgeführten Umfrage vor.

Demnach gaben die meisten der befragten Kinder und Jugendlichen, rund 58 Prozent, bei der Frage nach den größten gesellschaftlichen Herausforderungen das Thema soziale Gerechtigkeit an. Rund 55 Prozent nannten den Klimawandel, rund 51 Prozent Krieg und Terror - fast ebenso viele nannten Armut. Auch Umweltverschmutzung (rund 46 Prozent), Krankheiten (43), Digitalisierung (36), Arbeitslosigkeit (25) und Geschlechtervielfalt (15) wurden häufig angegeben.

Liebe und Freundschaft, Schule und Ausbildung sowie die Corona-Situation und die Zukunft wurden als Themen genannt, die die Teilnehmenden zurzeit am meisten beschäftigen. Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine kamen in der Befragung aufgrund des Zeitpunktes noch nicht zum Tragen. Es war nach Angaben des Ministeriums die erste landesweite Befragung dieser Art.

"Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass Kinder und Jugendliche in Thüringen ein feines Gespür für die Herausforderungen und Probleme unserer Zeit haben", sagte Jugendminister Helmut Holter (Linke). Man werde diese weiter auswerten und in den Landesjugendförderplan für die kommenden Jahre einfließen lassen. Aus Sicht der jungen Befragten fehlen oft Zeit, Informationen und Angebote sowie Anerkennung in Form von Aufwandsentschädigungen oder Teilnahmezertifikaten für Engagement.