Erfurt. In Thüringen sind sechs von zehn Erwachsenen zu dick. Laut Statistischem Landesamt haben rund 19 Prozent der im Freistaat lebenden Menschen einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 und mehr.

Im Kloß- und Bratwurstland Thüringen sind den Ergebnissen einer Haushaltsbefragung zufolge fast sechs von zehn Erwachsenen zu dick. Rund 19 Prozent der im Freistaat lebenden Menschen haben einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 und mehr und gelten damit als adipös (fettleibig), wie das Statistische Landesamt am Mittwoch vor dem Weltgesundheitstag am 7. April mitteilte. Weitere knapp 40 Prozent der volljährigen Menschen weisen demnach einen BMI von 25 bis unter 30 auf und gelten damit als übergewichtig. Das Problem haben vor allem Männer, ab 65 Jahren sind auch Frauen stärker betroffen.

Die Statistikbehörde hat Gesundheitsdaten aus dem im vergangenen Jahr erhobenen Mikrozensus, einer jährlichen repräsentativen Haushaltsbefragung, ausgewertet und sie auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Aus den freiwilligen Angaben ergab sich, dass das Körpergewicht bei fast 40 Prozent der Befragten mit einem BMI von 18,5 bis unter 25 normal war. Bei Frauen betraf das annähernd die Hälfte (47,4 Prozent). Hingegen war das nur bei einem knappen Drittel der Männer der Fall (32,4 Prozent).

Neben einem Zusammenhang mit dem Lebensalter stellten die Statistiker auch einen zwischen Einkommensverhältnissen und Übergewicht fest. Bei Menschen mit weniger als 900 Euro Nettoeinkommen im Monat lag der BMI im Durchschnitt bei 27,2, bei Befragten ab 2600 Euro netto monatlich bei 26,2. Übergewicht gilt als Risikofaktor unter anderem für Diabetes Typ II, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte und verschiedene Krebserkrankungen.

Für den Mikrozensus war im vergangenen Jahr ein Prozent der Thüringer Bevölkerung befragt worden. Gut die Hälfte der Befragten beantwortete freiwillig auch Fragen zur Gesundheit. Diese Ergebnisse werden laut Landesamt auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.