Erfurt. In Thüringen sind laut einer Studie Menschen von etlichen Krankheiten weit häufiger betroffen als der Bundesschnitt.

Menschen in Thüringen sind von etlichen Krankheiten weit häufiger betroffen als der Bundesschnitt. So leiden im Freistaat einer Studie der Barmer-Krankenkasse zufolge 362 von 1000 Menschen an einer Herzkrankheit. Das sind 40 Prozent mehr als im bundesweiten Durchschnitt, wie die Krankenkasse am Mittwoch mitteilte.

Bei den Lungenerkrankungen lag Thüringen demnach 18 Prozent über dem Bundesschnitt und damit so hoch wie kein anderes Bundesland. Das gilt auch für Rückenmarkserkrankungen mit 28 Prozent und Muskel-Skelett-Erkrankungen mit ebenfalls 28 Prozent.

Bezogen auf alle erhobenen Erkrankungen belegte Thüringen den Daten zufolge im Bundesvergleich den letzten Platz. Der sogenannte Morbiditätsindex lag demnach 31 Prozent über dem Bundesschnitt. Der Wert soll Aufschluss über den Versorgungsbedarf geben. Die gesündesten Menschen lebten demnach in Hamburg mit einem Morbiditätsindex von 13 Prozent unter dem Durchschnitt, sowie in Bremen und Baden-Württemberg mit einem Wert von 12 Prozent unter dem Schnitt.

Für die Studie wurden Versichertendaten der Barmer ausgewertet, hochgerechnet und in einer interaktiven Deutschland-Karte dargestellt. Die Daten beziehen sich auf 2020. Die Barmer hat nach eigenen Angaben rund 205.000 Versicherte in Thüringen.