Erfurt. Das Frühjahr ist entscheidend für die Stärke der Mäusepopulation in diesem Jahr.

Der Thüringer Bauernverband hat die Hoffnung, dass die Mäuseplage in diesem Jahr geringer als 2020 ausfällt. „Eine feucht-kalte Witterung wie aktuell“ setze den Mäusen im Gegensatz zu Schnee zu, sagt Hauptgeschäftsführerin Katrin Hucke. In Nähe der Ackerflächen seien derzeit Vögel und Füchse zu beobachten, die anscheinend genug Nahrung finden. Entscheidend für die Anzahl der Mäuse wären aber vor allem die klimatischen Verhältnisse im Frühjahr. Würde es zeitig warm werden, „ist die Gefahr einer hohen Population erneut gegeben“, so Hucke.

Sie erneuerte die Forderung nach pragmatischer Unterstützung seitens der Landesregierung im Kampf gegen die Mäuseplage, die für enorme Ernte-Einbußen gesorgt hatte. Eine Initiative des Umweltministeriums sei aus Sicht des Verbandes „ins Leere“ gelaufen. Den Landwirten sollte mit Geld für Blühstreifen zum Schutz der Feldhamster geholfen werden. Die Förderung wäre kaum in Anspruch genommen worden. Im Herbst 2020 hatte das Kabinett einem noch gültigen Kompromiss zum Einsatz von Giftködern zugestimmt. Demnach müssen Bauern diesen zwar anzeigen, vorher aber nicht von einem amtlichen Gutachter prüfen lassen, ob auf der Fläche unter Schutz stehende Feldhamster leben. Die Kontrollen könnten auch im Zusammenwirken mit Mitarbeitern des Pflanzenschutzdienstes durchgeführt werden. Allerdings gab die Behörde zu, personell damit überfordert zu sein.

Offen ist also, wie in Thüringen in diesem Jahr mit einer eventuellen Mäuseplage verfahren wird.