Jena. Der Kreis der Jäger, welche den Nachwuchs der Ohrdrufer Wölfin abschießen dürfen, soll erweitert werden. Der Nabu kritisiert diesen Schritt und warnt vor den möglichen Folgen.

Der Nabu Thüringen hat mit Kritik auf die Erweiterung des Kreises der Jäger reagiert, die die Ohrdrufer Wolf-Hund-Mischlinge abschießen dürfen. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Wölfin versehentlich getötet oder verletzt werden könnte, betonte der Umweltverband am Dienstag. „Wir finden es bedauerlich, dass unsere Sicherheitsbedenken nicht ernst genommen wurden“, erklärte der Nabu zu einer entsprechenden Allgemeinverfügung.

In Thüringen war Ende vergangener Woche ein schwarzer Wolf-Hund-Mischling geschossen worden. Die Behörden gehen jetzt noch von vier weiteren Wolf-Hund-Mischlingen im Revier um den Standortübungsplatz Ohrdruf aus. Aus Paarungen einer dort lebenden Wölfin mit einem streunenden Hund waren 2017 und 2019 zwei Würfe von Hybriden hervorgegangen. Mehrere von ihnen waren bereits zuvor aus Artenschutzgründen geschossen worden.

Um den Abschuss der weiteren Mischlingsnachkommen zu forcieren, soll am Dienstag nächster Woche eine Allgemeinverfügung in Kraft treten, die den Kreis der Jäger erweitert. Der Nabu Thüringen forderte den Freistaat auf, nur einen kleinen Kreis qualifizierter Berufsjäger mit dem Abschuss der Wolf-Hund-Mischlinge zu beauftragen. Wölfe sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.