Erfurt. In den Wäldern Thüringens wird zunehmend mehr Verpackungsmüll hinterlassen.

In den Thüringer Wäldern hat sich während der Corona-Pandemie deutlich mehr Müll angesammelt. Während des Lockdowns habe es viele Spaziergänger und Wanderer in den Wald gezogen, die ihre Picknick-Überreste achtlos zurückließen, sagte der Sprecher der Landesforstanstalt, Horst Sproßmann, der Deutschen Presse-Agentur. „Der Verpackungsmüll in den Wäldern hat spürbar zugenommen.“ Das reiche von Plastiktüten und Essensresten bis zu Glasflaschen und Getränkedosen.

Ein Problem seien auch Gartenabfälle, die im Wald entsorgt würden, sagte Sproßmann. Da die Deponien teilweise geschlossen waren, hätten Hobbygärtner ihren Grünschnitt in den Wald gebracht. Durch illegal entsorgte Gartenabfälle könnten sich gebietsfremde Pflanzenarten ausbreiten und das heimische Ökosystem bedrohen. Das Thüringer Waldgesetz ahndet die illegale Müllentsorgung mit Bußgeldern von bis zu 12.500 Euro. Allerdings werden die Übeltäter nur selten ermittelt.

Entlang des 169 Kilometer langen Rennsteigs wurden laut Sproßmann im vergangenen Jahr rund 45 Kubikmeter Müll eingesammelt. Damit entfalle auf jeden Kilometer des Höhenwanderwegs pro Jahr etwa so viel Müll, wie eine gelbe Tonne fassen kann. Angaben zum Mehraufkommen in diesem Jahr liegen erst 2021 vor.

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