Innsbruck. Johannes Dürr hatte die Ermittlungen, die zur „Operation Aderlass“ bei der Nordischen Ski-WM im Februar in Seefeld und Erfurt führten, angestoßen. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Der Ex-Langläufer und Dopingsünder Johannes Dürr ist in Österreich unter anderem wegen des gewerbsmäßigen schweren Sportbetrugs angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck wirft dem Österreicher neben dem eigenen Doping auch vor, als Komplize des Erfurter Sportmediziners Mark S. agiert zu haben. Dürr drohen bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft.

„Ihm wird in der Anklage zur Last gelegt, dass er zum Doping anderer Sportler beigetragen hat, indem er Wachstumshormone vom deutschen Sportmediziner an andere Sportler weitergegeben hat und andere Sportler zum Zwecke des Eigenblutdopings an den deutschen Mediziner vermittelt hat“, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Innsbruck von Donnerstag.

Erfurter Sportmediziner sitzt in U-Haft

Laut Anklage soll Dürr dem Erfurter Sportmediziner im Jahr 2015 auch einen Spezialkühlschrank zur Lagerung von Blutbeuteln überlassen haben. Mark S., der als Drahtzieher des vermuteten internationalen Doping-Netzwerks gilt, sitzt in München in Untersuchungshaft.

Dürr hatte mit seinen Aussagen die Ermittlungen, die zur „Operation Aderlass“ bei der Nordischen Ski-WM im Februar in Seefeld (Tirol) und Erfurt führten, angestoßen. Der heute 32-Jährige war erstmals bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 als Dopingsünder überführt worden. In einem ARD-Interview gab er wenige Tage nach der Razzia in Seefeld zu, dass er auch während seiner Sperre weiter gedopt habe. Von der österreichischen Anti-Doping Rechtskommission wurde er kürzlich lebenslang gesperrt.

Das könnte Sie auch interessieren: