Erfurt. Der Anwalt soll laut Anklage versucht haben Drogen aus der Wohnung eines Mandanten zu schmuggeln.

Ein Thüringer Rechtsanwalt muss sich vor dem Amtsgericht Erfurt verantworten, weil er versucht haben soll, Drogen für einen seiner Mandanten entgegenzunehmen. Die Vorwürfe seien "an den Haaren herbeigezogen", sagte der Verteidiger des Juristen am Montag zu Prozessbeginn. "Das ist eine abstruse Geschichte." Der Verteidigter vertrat die Ansicht, bereits die Einleitung des Verfahrens der Staatsanwaltschaft Erfurt gegen seinen Mandanten sei rechtswidrig gewesen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, er habe im September 2020 versucht, im Auftrag eines seiner Mandanten etwa 600 Gramm Marihuana aus der Wohnung von dessen Lebensgefährtin abzuholen. Der Mandant habe den Anwalt nach einer Gerichtsverhandlung entsprechend beauftragt, nachdem er in einem Gerichtssaal des Amtsgerichts festgenommen worden war, sagte die Staatsanwältin während der Verlesung der Anklage. Ein Polizist will gehört haben, wie der Mandant den Anwalt bei einem Gespräch mit diesem dazu aufgefordert hatte.