Gera. Zum Stichtag 1. Oktober waren 170.000 Privatleute in Thüringen überschuldet - 3000 weniger als vor einem Jahr. Das ist der niedrigste Wert in Ostdeutschland.

Die Zahl der Thüringer, die wegen hoher Schulden ihre Rechnungen dauerhaft nicht begleichen können, ist leicht gesunken. Zum Stichtag 1. Oktober waren rund 170.000 Privatleute überschuldet - etwa 3000 weniger als vor einem Jahr, wie aus dem „Schuldneratlas“ der Wirtschaftsauskunftei Creditreform vom Donnerstag hervorgeht. Den Anteil der überschuldeten Erwachsenen gaben die Fachleute mit 9,21 Prozent an. Das ist der niedrigste Wert in Ostdeutschland und der drittbeste bundesweit hinter Bayern und Baden-Württemberg.

Im deutschlandweiten Vergleich der Landkreise und kreisfreien Städte stechen Erfurt, Weimar und das Weimarer Land mit besonders starken Rückgängen bei der Überschuldung hervor. In den vergangenen 15 Jahren konnte das Weimarer Land 135 Plätze (Rang 197) gutmachen, Weimar 100 Plätze (Rang 283) und Erfurt 92 Plätze (Rang 298). Den geringsten Anteil an Schuldnern in Thüringen haben allerdings das Eichsfeld und die Stadt Jena.

Bundesweit sitzen 6,92 Millionen Menschen in der Schuldenfalle, was einer Überschuldungsquote von 10 Prozent entspricht. Besonders stark war die Zunahme zuletzt bei den über 60-Jährigen, während bei den Jüngeren unter 30 der Trend deutlich zurückging. Regional betrachtet ist nach Einschätzung der Experten die Situation im Ruhrgebiet am gravierendsten. Die Region sei Brennpunkt sozialer Problemlagen in Deutschland, hieß es.

Das könnte Sie auch interessieren: