Weimar. Vorerst letzte Spurensuche

Mit dem Thema Zwangsarbeit befasst sich morgen zum vorerst letzten Mal ein historischer Stadtrundgang, den Daniel Logemann und Marc Bartuschka leiten. 13 Millionen Menschen aus dem deutsch besetzten Europa mussten im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeit im Deutschen Reich leisten, erinnerte in der Ankündigung die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Männer, Frauen und auch Kinder arbeiteten in der Rüstungsindustrie, in der Landwirtschaft, in privaten Haushalten, bei der Müllabfuhr oder bei Handwerkern. Weimar bildete keine Ausnahme, überall in der Stadt und den angrenzenden Gemeinden wurden Zwangsarbeiter eingesetzt. Als die Weimarer Gestapo im Webicht noch am 5. April 1945 mindestens 149 angebliche Gegner des Regimes hinrichtete, waren darunter auch Zwangsarbeiter.

Der Rundgang greift die Geschichten von Zwangsarbeit in Weimar an ausgewählten Schauplätzen auf und ordnet dies in einen breiteren Kontext ein. Eingegangen wird auch auf das künftige Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, das im ehemaligen Gauforum eingerichtet wird.

Marc Bartuschka studierte Osteuropäische Geschichte, Neuere Geschichte und Politikwissenschaft in Jena. Er ist freiberuflicher Historiker und schließt derzeit eine Veröffentlichung zum Thema Zwangsarbeit in Weimar ab. Daniel Logemann studierte Osteuropäische Geschichte, Polnische Literaturwissenschaft und Südosteuropastudien in Jena, Lublin und Krakau. Derzeit ist er Kustos des Arbeitsbereichs Zwangsarbeit in der Gedenkstätte Buchenwald.

Samstag,17. August, 16. Uhr; Treffpunkt: Theaterplatz