Eberhard Dachsel über tropische Nächte und überhaupt einen ungewöhnlich heißen Juni. Trotz einer Abkühlung zu Beginn des Juli beklagt er fehlenden Niederschlag.

Mit vielen heißen Tagen begann der erste Monat des Sommers, und er endete mit einer der in unserer Region eher seltenen Tropennächte. Nicht unter 20 Grad Wärme darf in so einer Nacht das Thermometer sinken. In den fünf Jahrzehnten seit Bestehen der Eisenacher Wetterstation gab es nur sechs dieser schwülen Nächte. Bemerkenswert ist, dass Tropennächte erst seit 2003 auftauchen

Doch der Juni war nicht nur in seiner letzten Nacht ungewöhnlich. Mit 20,3 Grad war er der wärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Noch nie gab es so viele heiße Tage wie im vergangenen Monat. Elf Mal kletterte das Quecksilber bis auf 30 Grad und darüber. Der heiße Juni 2018 zählt nur sechs dieser Hitzetage. Überdurchschnittlich warme Sommertemperaturen und dazu geringer Niederschlag bereiten auch in diesem Jahr Menschen und Natur Probleme. Dabei sieht die rein zahlenmäßige Bilanz für Eisenach auf den ersten Blick gar nicht so dramatisch aus. Dem für das erste Halbjahr errechneten mittleren Niederschlag von 408 Millimetern stehen bis Ende Juni 2018 immerhin 367 Millimeter gegenüber. Reich mit Regen war der Mai gesegnet. Der Juni begann hoffnungsvoll. Aber selbst die heftigen Gewitterregen in der ersten Junihälfte reichten nicht aus, den Boden tief genug zu durchnässen. Eine seit Juli vorherrschende kühlere Luftzufuhr brachte zwar angenehme Erfrischung, aber für den notwendigen Regen ist die Luft derzeit einfach zu trocken.