Erfurt. Mit S-Pedelecs können Fahrradfahrer Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h erreichen. Manche Kommunen geben bereits bestimmte Radwege für die schnellen elektrisch betriebenen Fahrräder frei.

Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij kann sich eine Freigabe von S-Pedelecs auf Radwegen nur auf Radschnellwegen vorstellen - die es in Thüringen aber nicht gibt. Sie sei der Meinung, dass S-Pedelecs "aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit bis zu 45 km/h auf die Straße gehören", sagte die Linken-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

S-Pedelecs sind Fahrräder, die einen starken Elektromotor haben und bis zu 45 Kilometer pro Stunde fahren können - vorausgesetzt der Fahrer tritt kräftig in die Pedale. Sie gelten rechtlich als Kleinkrafträder, brauchen ein Versicherungskennzeichen und dürfen nur mit Helm und Führerschein mindestens der Klasse AM gefahren werden. Auf normalen Radwegen dürfen S-Pedelecs nicht gefahren werden. Manche Kommunen wie Tübingen in Baden-Württemberg geben aber bestimmte Radwege für die schnellen elektrisch betriebenen Fahrräder frei.

Karawanskij sagte, dass es denkbar sei, "in Ballungsgebieten mit großen Pendlerströmen S-Pedelecs auf speziell dafür gebauten Radschnellwegen zuzulassen". Allerdings gibt es nach Angaben ihres Ministeriums bisher keine Radschnellwege in Thüringen. "Deutlich Vorrang" habe der Ausbau der "Infrastruktur für den Alltagsradverkehr", sagte die Ministerin. Die Thüringer Grünen-Fraktion sieht Potenzial für eine Freigabe entlang von Landes- und Bundesstraßen, sofern der Radweg breit genug ist.