Thüringer Gastronomien müssen aufgrund der Corona-Pandemie um 22 Uhr schließen. Branchenvertreter sprechen sich gegen die Regelung aus.

Nach der Vertagung der 2G-Plus-Regelung für die Thüringer Gastronomie fordern Branchenvertreter nun auch eine Aufhebung der geltenden Sperrstunde ab 22.00 Uhr. «Wir fordern das Gesundheitsministerium auf, auch diese, in seiner Wirkung völlig unsinnige und unsere Kollegen massiv einschränkende Regelung abzuschaffen», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Thüringen, Dirk Ellinger, am Donnerstag. Die ursprüngliche Begründung mit der Ausgangssperre für Ungeimpfte erschließe sich nicht im Ansatz, da diese unter der 2G-Regelung ohnehin nicht in Gaststätten dürften.

In Thüringen dürfen Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, ihr Wohnung zwischen 22 Uhr und 5 Uhr nicht ohne triftigen Grund verlassen. Gaststätten müssen um 22 Uhr schließen. Die Landesregierung hatte am Dienstag überraschenderweise angekündigt, die angedachte 2G-Plus-Regel für die Gastronomie um voraussichtlich zwei Wochen zu verschieben. Damit kann das Gastgewerbe weiter Besucher empfangen, die geimpft oder genesen sind. Eine zusätzliche Testpflicht wie bei 2G Plus besteht in Thüringen damit weiter nicht.

Dehoga-Präsident Mark Kühnelt sagte, er begrüße die Entscheidung ausdrücklich. Der Verband habe auch die dringende Forderung, dass das so bleibt. Gerade im ländlichen Raum oder an Wochenenden sei die Verfügbarkeit von Tests nicht im Ansatz ausreichend.

Dem Dehoga zufolge ist derzeit mehr als jeder fünfte Betrieb in Thüringen geschlossen, ein weiteres Viertel der Unternehmer gehe von einer Schließung aus. Bei einer möglichen 2G-Plus-Regel befürchteten demnach neun von zehn Unternehmern weniger Gäste und Umsatzausfälle.

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