Seebach. Die Räte stimmen trotz Mehrausgaben von 45.000 Euro dafür, das Großvorhaben wie geplant umzusetzen. Die Radwegserschließung Richtung Schmerbach muss warten.

Die zweite Sitzung des Gemeinderats Seebach musste aus Dringlichkeit ohne Bürgermeister Gerrit Häcker (parteilos) stattfinden, der sich im Urlaub befand. Beigeordneter Lothar Schaefer (CDU) übernahm das Amt am Montagabend in der Seebacher Saaltheke im Klubhaus. Auch aus Ruhla war aus Urlaubsgründen der neu gewählte Beigeordnete Thomas Töpfer (CDU) erschienen, um der Sitzung beizuwohnen.

Ein Problem musste gelöst werden, nämlich, ob man nun das Vorhaben am Seebacher Gemeindezentrum „Am Stein“ mit Kindergarten, Grundschule und Gemeindebibliothek in einem Ritt durchziehen kann oder nicht. Bei dem Umbau gilt es, Brandschutzvorgaben zu berücksichtigt, umzusetzen sowie desolate Fenster auszutauschen, um eine Minimierung der Heizkosten zu garantieren. Im Haushalt hatte die Gemeinde dafür in diesem Jahr 610.000 Euro eingestellt. Die Baumaßnahmen, die dafür notwendig sind, wurden ausgeschrieben. Allerdings wird nun ein Bauwerk teurer als gedacht. Trotz mehrerer Versuche, so auszuschreiben, dass die geplante Summe nicht überschritten wird, muss die Gemeinde nun doch 45.000 Euro mehr berappen. Das sei hauptsächlich den derzeit hohen Baupreisen und -kosten geschuldet, erklärte Inge Endler, Mitarbeiterin des Bauamts.

Ladungsfrist verlängert sich auf sechs Tage

Die Notwendigkeit der Ausgabe sahen die Ratsmitglieder ein und stimmten zu. Gedeckt werden soll der Betrag aus der Haushaltsstelle, die für die Erschließung des Radweges in Richtung Schmerbach vorgesehen war. Dieser kommt aufgrund Grundstücksregelungsverfahren vorerst nicht, weshalb die Mittel zur Verfügung stehen.

Das Gemeindezentrum „Am Stein“ wurde als Betriebs- und Kinderkombination mit Kindergarten und Kinderkrippe für die Mitarbeiter der VEB Uhrenwerke Ruhla Anfang der 1970er-Jahre gebaut.

Ebenfalls beschlossen wurde an diesem Abend eine Änderung in der Geschäftsordnung der Gemeinde Seebach. In der vorausgegangenen Tagung hatte Ratsmitglied Stefan Gärtner (CDU) angeregt, die Ladungsfrist für die regulären Sitzungen auf sechs volle Kalendertage zu verlängern. So müssen jetzt zwischen Einladung und Tag der Sitzung mindestens sechs Tage liegen.