Erfurt. Zahlreiche E-Akten der Thüringer Staatskanzlei und des Justizministeriums wurden versehentlich gelöscht. Das zuständige Finanzministerium sieht den Fehler ausschließlich im Landesrechenzentrum.

Im Fall der versehentlich gelöschten Landesakten sieht das zuständige Finanzministerium ausschließlich Fehler im Thüringer Landesrechenzentrum. Dort sei die Löschroutine entwickelt worden, die irrtümlich rund 1800 elektronische Dokumente entfernt habe, sagte Ministeriumssprecher Uwe Büchner dem MDR Thüringen, der am Samstag darüber berichtete. Eigentlich hätte das Programm nur Duplikate löschen sollen. Nach Entdecken der Datenpanne sei die Verwendung der Löschroutine untersagt worden.

Damit stellte das Ministerium klar, dass die Datenlöschungen in keinem Zusammenhang mit dem vom Freistaat verwendeten Dokumenten-Managementsystem stehen. Laut MDR sollen die Löschungen im Mai geschehen sein. Betroffen seien vor allem E-Akten der Staatskanzlei und des Justizministeriums aus den Jahren 2014 bis 2021 gewesen. Die meisten der entfernten Dokumente hätten auch noch in Papierform vorgelegen.

Unabhängig davon fordert die CDU-Landtagsfraktion laut MDR eine detaillierte Aufklärung der Panne im Justizausschuss des Parlaments. In Zukunft soll die Thüringer Landesverwaltung ausschließlich mit digitalen E-Akten arbeiten und auf Papierakten verzichten.

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