Mühlhausen. Bessere Bedingungen für Veranstaltungen im Erdgeschoss. Präsentbibliothek wird aufgebaut

Rund 60 Veranstaltungen – meist kultureller Art – gibt es jedes Jahr in der Mühlhäuser Stadtbibliothek, die sich seit 2004 in der Jakobikirche befindet. Als man vor mittlerweile 15 Jahren die Bibliothek auch als Veranstaltungsort eröffnet hatte, lag die Zahl der Veranstaltungen deutlich niedriger – und auch die technischen Anforderungen waren es.

Für die Veranstaltungen haben sich die Bedingungen nun verbessert. Der erste Abschnitt des Umbaus der in der Jakobikirche untergebrachten Stadtbibliothek ist abgeschlossen. Am Dienstag wurden die Ergebnisse vorgestellt.

Das Untergeschoss wurde in den letzten Monaten modernisiert. Dazu gehören eine fest installierte Tonanlage, zwei absenkbare Leinwände, zwei Beamer und ein freistehendes Pult. „Ziel ist es, damit mehr Veranstaltungen durchzuführen“, sagt Helge Wittmann. Er leitet den Fachbereich Stadtarchiv/Stadtbibliothek innerhalb der Mühlhäuser Verwaltung. Bis zu 90 Besucher finden im Erdgeschoss bei Lesungen, Konzerten und Diskussionsrunden Platz.

„Durch den noch aufzustellenden Getränkeautomaten und loungeartige Sitzgruppen soll sich die Bibliothek noch stärker als Begegnungsort empfehlen“, heißt es von Bibliotheksleiter Peter Rink. Für die Umbauarbeiten hat die Stadt Mühlhausen im Jahr 2018 rund 60.000 Euro investiert; für 2019 sind weitere 156.000 Euro eingeplant.

Konkurrenz zu anderen Veranstaltungsorten in der Stadt sei die Bibliothek nicht – eher eine Ergänzung. „Wir bieten hier eine gediegene, aber dennoch familiäre Atmosphäre“, meint Wittmann. „Allerdings nicht so hochrangig wie die Rathaushalle.“ Neben der Veranstaltungsfläche im Erdgeschoss gibt es eine weitere, kleinere im Haus.

Auch in der dritten Etage gehen die Arbeiten weiter: Hier soll noch in diesem Jahr eine Präsenzbibliothek für die Bestände des Stadtarchivs zur Mühlhäuser Geschichte und Regionalkunde einziehen – der Umzug hat bereits begonnen; insgesamt werden rund 20.000 Medien, darunter 30 laufende Fachzeitschriften und mehrere tausend Bände zur Stadtgeschichte, hier als Freihandbibliothek, ihren Platz finden.

Das schon digitalisierte Archivgut wird an Computerarbeitsplätzen barrierefrei nutzbar; schließlich besitzt das Haus einen Fahrstuhl. Mit dieser Verbindung von Bibliothek und Archiv ist laut Wittmann Mühlhausen thüringenweit Vorreiter und soll die Einrichtung sowohl überregional für Wissenschaftler und Studierende als auch die heimischen Nutzer vom interessierten Laien bis zum Schüler noch interessanter machen.

Zudem wird das Verbuchungssystem der Stadtbibliothek erneuert. Ein Ausgabe- und Rückgabe-Automat – eine Art Briefkasten – soll selbstständiges Ausleihen und eine Rückgabe rund um die Uhr möglich machen. Auch das soll noch in diesem Jahr geschaffen werden.

Derzeit arbeiten in der Bibliothek vier festangestellte Mitarbeiter, dazu kommen noch drei, die über die Job-Agentur hier ihre Beschäftigung gefunden haben. Zu ihren Aufgaben gehören neben dem „normalen“ Bibliotheksdienst unter anderem die Betreuung verschiedener Schulbibliotheken und auch der mobile Bibliotheksdienst, über den etwa 40 Senioren zu Hause mit Medien aus der Stadtbibliothek versorgt werden.