Kirchheilingen. 120 Menschen pflanzen beim Einheitsbuddeln in Kirchheilingen. Initiatorin hofft, die Aktion in den nächsten Jahren weiterzuführen

35 Laubbäume kamen am Tag der Deutschen Einheit am Ortsrand von Kirchheilingen in die Erde, an einem Feldweg in Richtung Kleinwelsbach. Doreen Ahrens, eine 38-jährige Psychologin aus dem Ort, hat die Aktion ins Dorf geholt und die Kirchheilinger mit ihrer Euphorie angesteckt.

Am Donnerstag selbst hätte sie noch mehr als die 35 Bäume gebraucht, so war das Interesse gewachsen. Rund 120 Menschen packten an. Das freut sie, aber sie verhehlt auch nicht, dass die Bemühungen anfangs allerhand Gegenwind ernteten.

Letztlich wurde sie bestätigt. „Die Aktion bringt uns was – natürlich für die Umwelt, aber auch für das Gemeinschaftsgefühl im Dorf“, sagt Bernd Schiefner. Er hat den Baum für seinen Enkel Willi gepflanzt. Der wird in den nächsten Wochen zwei; sein Name ziert das am Baum angebrachte Schild.

Anderthalb Wochen zuvor waren die Löcher für die Bäume gebohrt worden. Die Anschaffung unterstützte ein Bad Langensalzaer Rosenhof. In die Erde kamen Berg- und Spitzahorn, Elsbeere, Winterlinde, Traubeneiche, Vogelkirsche – und auch eine Kastanie. Die hatten die Kinder der Organisatorin vor zwei Jahren aus der Frucht gezogen; am Donnerstagmorgen brachten sie Vera und Jens Bohn kurzerhand in die Erde.

Sie hatten erst am Tag selbst von der Aktion erfahren. Das erste Wässern geschah mit einem Wasserwagen der Gemeinde. Um alles weitere müssen sich dann die Eigentümer der Bäume selbst kümmern.

Ahrens habe für ihre Aktion Anleihe in Schleswig-Holstein genommen, wo in diesem Jahr zum Einheitsbuddeln aufgerufen war, und auch in Kirchheilingen selbst, wo 1974 das Freibad eröffnet wurde, das in Eigeninitiative entstanden war.

Derzeit wird eine „Interessengruppe Naturfreunde“ gegründet, die bei der Stiftung Landleben angesiedelt ist. Ziel ist es, gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald weitere Pflanzaktionen zu initiieren. Ahrens sprüht weiter vor Euphorie: „Nächstes Jahr will ich noch mehr Bäume.“