Bad Langensalzaer  bei Politik-Experiment dabei

Laura Merz
| Lesedauer: 2 Minuten
Michael Korth aus Bad Langensalza ist einer von fünf Thüringern, die an der Aktion „Bürgerrat Deutschlands Rolle in der Welt“ vom 13. Januar bis zum 20. Februar teilnehmen.

Michael Korth aus Bad Langensalza ist einer von fünf Thüringern, die an der Aktion „Bürgerrat Deutschlands Rolle in der Welt“ vom 13. Januar bis zum 20. Februar teilnehmen.

Foto: Laura Isabel Merz

Bad Langensalza  Michael Korth ist Teil der Aktion „Bürgerrat – Deutschlands Rolle in der Welt“, die am 13. Januar startet.

Als der Wirtschaftsingenieur Michael Korth im Dezember vorigen Jahres den Brief vom Nexus-Institut in seinem Briefkasten findet, dass er als einer von 40 Personen zur Teilnahme am Bürgerrat eingeladen wird, fackelt er nicht lange mit seiner Zusage. Denn das Bürgerexperiment, das neue Impulse für die bundespolitische Arbeit liefern soll, ist für ihn kein unbekanntes.

Doch die endgültige Zusage für das diesjährige Diskussionsforum kam schließlich überraschend: „Ich habe eher gedacht, dass sich das im Sande verläuft und nicht, dass ich da tatsächlich ausgewählt werde“, erklärt der 41-Jährige. Der Bad Langensalzaer nimmt als einziger aus dem Unstrut-Hainich-Kreis und als einer von fünf Thüringern am bundesweiten Bürgerrat teil.

Ab dem 13. Januar wird er sich mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Experten aus ganz Deutschland über einen Zeitraum von sechs Wochen über die deutsche Außenpolitik austauschen.

Austausch per Videokonferenz mit Fremden aus ganz Deutschland. Michael Korth ist nach eigenen Angaben sehr an Politik interessiert. Der Familienvater sieht die Teilnahme am politischen Geschehen, ob auf außen- oder innenpolitischer Ebene, als essenziell an. „Gerade in unserer globalisierten Welt, in der die Veränderungen immer schneller stattfinden, ist es umso wichtiger, dass sich die Leute in Deutschland dessen bewusst sind, dass sie ein Mitbestimmungsrecht haben“, ist er überzeugt.

Der Bürgerrat 2021 bildet bereits das zweite Projekt, das die direkte Beteiligung des Volkes an der Bundespolitik testet. Laut Claudine Nierth, Sprecherin des Vereins „Mehr Demokratie“, der die Aktion ins Leben gerufen hat, will man an den Erfolg aus 2019 anknüpfen. Denn das Ziel sei es langfristig, Bürgerräte gesetzlich zu verankern.

Eine besondere Herausforderung ist laut Michael Korth und dem Verein in diesem Jahr wohl vor allem dadurch gegeben, dass die Veranstaltung lediglich online per Videokonferenz stattfinden wird. Für einige der ausgelosten Personen komme so nicht nur ein hoher zeitlicher Aufwand, sondern auch eine technische Hürde hinzu.

In einem ersten Treffen führten die Veranstalter in die benötigte Technik ein, damit alle die gleichen Chancen haben, sich bei den Gesprächen einbringen zu können.

Michael Korth begrüßt trotz der besonderen Umstände die Gelegenheit, beim diesjährigen Projekt mitzumachen: „Durch den Bürgerrat hat man jetzt einmal die Möglichkeit, mit vollkommen fremden Menschen aus ganz anderen beruflichen Kontexten und Altersklassen Diskussionen zu führen, die im Freundeskreis so wahrscheinlich nie stattfinden würden“, sagt er.