Eigenrieden. 30 Jahre Wende Erlebnisse von Elisabeth Weber

Ihre beiden größten Leidenschaften sind das Lesen und Schreiben. Elisabeth Weber trat 2016 dem Mühlhäuser Autorenkreis bei und engagiert sich im Freundeskreis der Stadtbibliothek, in der sie regelmäßige Leserin ist.

Die pensionierte Grundschullehrerin erinnert sich daran, dass Oma und Mutter viel lasen. Die am Tisch sitzende, lesende Großmutter und die Jack-London-Bände des elterlichen Bücherschranks hat die gebürtige Heyeröderin noch vor Augen. Die Eltern gehörten der Büchergilde Gutenberg an, der Vater war einst für die Ausleihe in der Dorfbibliothek zuständig.

Mit dem Eintritt in den Ruhestand rückte das Schreiben mehr und mehr in den Mittelpunkt. Durch den Kontakt zu einer Gruppe schreibender Seniorinnen in Leipzig wurde ihre literarische Arbeit gefördert.

Elisabeth Weber sieht diesen Austausch und die Zusammenarbeit mit den Mühlhäuser Autoren für sich als sehr wichtig an. Die Arbeit am Text bereite ihr Freude. Konstruktive Kritik sowie die Wertschätzung der schreibenden Kollegen seien ihr dabei immer eine wichtige Inspiration.

Ihr Verlag schreibt: „Die autobiografische Erzählung wirft ein differenziertes Licht auf die Zeit von 1989/90 und danach. Eine Erzählung ohne frustriertes Rückschauen, keine Anklage, aber doch ein genaues Sezieren der Situation einer ganz normalen Familie aus Thüringen und deren Wendeerlebnisse.“ Genau so sieht es die Autorin. „Meine Intention war und ist nicht zu jammern, sondern sachlich spannend aus eigener Perspektive zu erzählen.“

Auf die Frage, was sie sich bezüglich des geheimnisvollen Covers dachte, antwortet Elisabeth Weber: „Die ganze Familie unterstützte das Buchprojekt. So zeichnet mein Sohn Marian für das Lektorat und Matthias für das Titelbild verantwortlich, welches die deutschen Farben vereint und den Herbst 1989 darstellen soll, sozusagen Abschied und Anfang in einem.“

Elisabeth Weber: Zeugnisse, Omnino Verlag, ISBN: 978-3958941120, 12,99 Euro