Mülverstedt. Der Sozialverband sucht noch immer nach Geldquellen, um altersgerechte Wohnungen zu bauen. Der Ortschaftsrat zweifelt inzwischen an der Umsetzung.

Massive Zweifel hat Mülverstedts Ortschaftsrat, dass der VdK-Sozialverband Hessen-Thüringen das Seniorenwohnprojekt noch umsetzt. Schon 2018 sollte Spatenstich sein. Seitdem vertröstet der Verband die Gemeinde. Jetzt soll laut Verband im August eine Entscheidung fallen.

Das Thema war in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats noch einmal hochgekocht. Über die Verzögerung ärgert sich vor allem der Ortschaftsbürgermeister Manfred Müller (Linke). Er fühlt sich hingehalten. Denn der Verband sagt ihm ständig, dass er noch prüft.

Auch unserer Zeitung gegenüber verweist der VdK-Geschäftsführer für Thüringen, Mathias Mollenhauer, auf die Machbarkeitsstudie, die jetzt kurz vor dem Abschluss stehe. Er versichert aber, dass das Thema für den VdK nach wie vor von großer Bedeutung sei, und das Vorhaben auch gern realisieren möchte.

Über Mieten kann das Projekt nicht gegenfinanziert werden

Mollenhauer versteht den Ärger des Bürgermeisters. „Auch wir haben das vergangene Jahr von Versprechungen gelebt“, so der VdK-Geschäftsführer. Denn der Verband hatte auf das soziale Wohnungsbauprogramm des Freistaats gehofft. Doch die Zuschüsse sind an Mietpreise gekoppelt, die so gering sind, dass der Sozialverband das Projekt nicht stemmen kann (unsere Zeitung am 10. Mai). „Wir wollen keinen Gewinn erzielen, aber wir dürfen auch keine Verluste machen“, so Mollenhauer. Derzeit suche der Verband noch immer nach anderen Geldquellen. Denn über die Mieten könne das Projekt nicht gegenfinanziert werden, weil diese im Rahmen bleiben sollen.

Der Sozialverband will auf dem Gelände des ehemaligen Landtechnischen Anlagenbaus im Ortskern 24 altersgerechte Wohnungen schaffen. Wegen der Wirtschaftlichkeit prüft der VdK laut Mollenhauer derzeit auch eine größere Variante. Wie er ankündigt, will er spätestens nach den Ferien über die Entscheidung informieren.

Müller: „Ich hoffe nicht, dass wir auf das falsche Pferd gesetzt haben.“ Denn auch ein privater Investor hatte Interesse.