Windeberg. Das Ordnungsamt der Stadt Mühlhausen und die Polizei sagen Müllfrevlern in Windeberg den Kampf an. Was den Verursachern im Zweifel droht.

Müll, verteilt in Windeberg auf einer Fläche von über 800 Quadratmeter, alarmiert jetzt die Polizeiinspektion und das Ordnungsamt Mühlhausen. Grünschnitt, Paletten, Laub, Obst und Plastikabfälle verschandeln in der Nähe zum Flachstal die Natur. Mehrfach in der Woche kontrolliert Polizist Thomas Haustein das am westlichen Ortsrand gelegene Areal.

Vor wenigen Wochen gelang es ihm, einen Bürger zu erwischen, der Baum- und Strauchschnitt in die Landschaft geworfen hatte. Eine Anzeige wegen illegaler Müllentsorgung wurde geschrieben. Der Verursacher muss nun ein Bußgeld zahlen. In schweren Fällen drohen bis zu 500.000 Euro.

Wie Johannes Hartung vom Ordnungsamt der Stadt Mühlhausen berichtet, sind die Ursachen der illegalen Müllentsorgung wohl darin zu suchen, dass auf dem Areal über Jahre ein Brauchtumsfeuer veranstaltet worden ist. Es habe sich wohl „inzwischen eine Selbstverständlichkeit“ eingestellt, so dass davon auszugehen sei, dass die Menschen gar kein Unrechtsbewusstsein besitzen. Menschen aus der Region hätten in der Vergangenheit ihren Baum- und Strauchschnitt immer auf diesem Platz gelagert. Kurz vor dem Feuer wurde der Haufen mit einem Lader aufgeschichtet. Im Anschluss daran wurde alles verbrannt.

Dies wird es nun so nicht mehr geben. Zu viel Unrat liegt zwischen dem Material, der zu einem Brauchtumsfeuer verbrannt werden darf. „An dieser Stelle werden wir kein Feuer mehr genehmigen“, sagt Hartung. Grundsätzlich aber seien auch in Windeberg Brauchtumsfeuer möglich.

Die Regeln für ein öffentliches Feuer haben sich verschärft. Verbrannt werden darf nur noch naturbelassenes und trockenes Holz. Baum- und Strauchschnitt sowie Laub sind tabu. Weiter gibt es nur noch ein kurzes Zeitfenster vor dem Entzünden des Feuers, um das Material aufzuschichten. Ebenfalls ist das Ordnungsamt der Stadt unterwegs und kontrolliert die zusammengeschobenen Haufen. Finde man etwas, was nicht verbrannt werden darf, müsse sortiert werden. In wenigen Wochen wird der städtische Bauhof das Areal in Windeberg komplett vom Unrat befreien. Dieser soll nach Angaben Hartungs sortiert und fachgerecht entsorgt werden. Dies verursache immense Kosten. Geld, das aus dem Stadtsäckel genommen werden muss.

Danach soll das Gelände frisch bepflanzt werden. Dies soll künftigem Müllfrevel vorbeugen. „Ist der Platz hergerichtet und schön bepflanzt, hoffen wir, dass die Menschen hier nichts mehr ablegen“, sagt Johannes Hartung.