Mühlhausen. Es gab ein reges Interesse am Beratungstag der Fachkräfte-Agentur in Mühlhausen. Auch Eltern kamen vorbei, um ihren Kinder bei der Rückkehr zu helfen.

Viele Menschen, die zur Arbeit aus dem Unstrut-Hainich-Kreis teils stundenlang fahren müssen oder einst gar weggezogen sind, könnten auch in ihrer Heimat einen guten Job finden. Doch oft wissen sie gar, nicht, dass auch hier inzwischen händeringend Fachkräfte gesucht werden oder wo es solche Stellen gibt.

Die Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF), die zur Landesentwicklungsgesellschaft gehört, berät deshalb bei Pendlertagen Rückkehrwillige und versucht, sie mit passenden Firmen zusammen zu bringen – so auch am Samstag in der Brotlaube in Mühlhausen.

Der Zuspruch von Interessierten war groß, die Berater – auch die Handwerkskammer und die städtische Wirtschaftsförderung waren präsent – hatten fast pausenlos zu tun. „Es gibt zwei klassische Muster“, sagte Oliver Hummel von der ThAFF: „Es kommen Leute, die sagen, ich will nicht mehr pendeln oder Eltern, die ihre Kinder gerne wieder bei sich hätten.“ Oft wüssten Beschäftigte, die jahrelang zum Arbeiten weg fahren, gar nicht, wie sehr sich die Situation in ihrer Heimat mittlerweile gewandelt hat.

Es gebe hier gute Jobs, Firmen, die weltweit erfolgreich seien und oft mit attraktiven Bedingungen locken. Noch immer hafte Thüringen zwar der Ruf des Billiglohnlandes an. Das ändere sich aber. Viel wichtiger sei zudem inzwischen die Zufriedenheit an der Arbeit, aber auch die Anerkennung, wofür die hiesigen Firmen noch mehr tun müssten.

Wer nicht mehr pendeln müsse, gewinne überdies wertvolle Lebenszeit zurück – auch die stehe heute mehr im Mittelpunkt als das bloße Geld. So wie auch die Nähe zur Familie oder gute Kinderbetreuung.

Für Suchende hat die ThAFF auf ihrer Internetseite eine Börse eingerichtet, die regional sortierte Stellenangebote enthält.

www.thaff-thueringen.de