Mühlhausen. Arbeiten sollen bis zum kommenden Jahr abgeschlossen sein. Die Jakobikirche bleibt über die gesamte Zeit auch für Veranstaltungen nutzbar.

In der Stadtbibliothek entsteht eine Präsenzbibliothek. Seit Monaten laufen die Vorbereitungen, die Bauarbeiten beginnen im November.

Helge Wittmann, der Leiter des Fachbereiches Stadtarchiv/Stadtbibliothek, kann zum möglichen Ende der Arbeiten und zu den Kosten keine Details nennen. Erst im November wird die Submission der Arbeiten abgeschlossen. „Aber unser Haus wird über die ganze Zeit nutzbar sein, auch für Veranstaltungen.“

Die oberste Etage ist bereits umgeräumt. Ein Teil der Literatur, die in den vergangenen Jahren nicht mehr nachgefragt wurde, entsorgt, die Bestände in den unteren Etagen durch Umräumen verdichtet. Vier Mitarbeiter, darunter eine Ehrenamtliche, bereiten die Bestände für die Präsensbibliothek auf, etikettieren, katalogisieren, folieren. Ein weiterer Schwerpunkt: Das Einarbeiten russischer Literatur, denn die Bibliothek hat die Literatur des Vereins Raduga übernommen. „Wir werden immer mehrsprachiger. Dabei geht es nicht nur um Deutschlernliteratur, sondern auch um Belletristik“, sagt Wittmann.

Mit dem Aufbau der Präsensbibliothek mit wissenschaftlichen Zeitschriften, einer kompletten Regionalbibliothek zur Regionalgeschichte, die den Anspruch erhebt, alles zur Mühlhäuser Stadtgeschichte und alle Biografien von Müntzer vorzuhalten, will man auch neue Nutzergruppen erschließen – unter anderem Schüler, aber auch Menschen, denen aufgrund von körperlichen Einschränkungen der Besuch des Archivs nicht möglich war. „Unsere Bibliothek ist barrierefrei und an viereinhalb Tagen geöffnet, das Archiv an zwei“, sagt Wittmann.

In der Präsensbibliothek entstehen in den nächsten Wochen 16 PC-Arbeitsplätze. Für die Ausleihe sind die etwa 12.000 Bücher und Zeitschriften nicht gedacht, sie können nur in der Bibliothek genutzt werden. Sie – wie die anderen gut 75.000 Medien – werden neu gesichert. Das soll das Suchen vereinfachen und ein Selbstverbuchen der Nutzer – dazu zählt auch die Rückgabe außerhalb der Öffnungszeiten – ermöglichen.