Mühlhausen. Stadtwerke Mühlhausen und Stadtverwaltung erhalten Fördermittel zur Umstellung auf klimaneutrale Wärmeversorgung

Die Kreisstadt soll umwelt- und klimafreundlicher werden. Deshalb soll auf dem Schadeberg eine Solarthermieanlage gebaut werden, wo aus Sonnenenergie Wärme erzeugt wird. Für das Projekt erhielt die Stadt am Dienstag einen Fördermittelbescheid über 829.000 Euro. Diesen überreichte Staatssekretär Klaus Sühl (Linke).

Mit dem Geld, das aus dem Förderprogramm Europäischer Fonds für regionale Entwicklung stammt, soll der erste Abschnitt der Bauarbeiten mitfinanziert werden – etwa 80 Prozent der Kosten werden mit der Summe abgedeckt.

Die Anlage soll im Herbst nächstes Jahr auf dem Schadeberg oberhalb der B 247 am Ortseingang von Mühlhausen gebaut werden. Sie werde eine Fläche von etwa 60.000 Quadratmeter in Anspruch nehmen. Davon seien etwa 8000 Quadratmeter für die Kollektorfläche vorgesehen.

Die mit der Anlage erzeugten Wärme soll den Netzbereichen Spielbergstraße und Ballongasse zugute kommen. „Wir sprechen von dem Jakobiviertel und der Therme sowie dem Viertel rechts der Bundesstraße, wenn Sie Richtung Leinefelde fahren“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Henning Weiß. Zuvor werden diese bisher getrennten Netze mit einer Fernwärmeleitung verbunden, um die Energie so effizient wie möglich zu nutzen. Der Bau dieser Verbindung sollte ursprünglich noch dieses Jahr beginnen. Allerdings habe man die Ausschreibung gestoppt, da die ersten Angebote deutlich über den geplanten Kosten lagen, so Henning Weiß. Eine neue Ausschreibung laufe aktuell. Im Frühjahr soll Baustart sein.

Insgesamt soll die neue Solarthermieanlage eine Energiemenge von drei bis vier Gigawattstunden pro Jahr in das Fernwärmenetz liefern. Das entspreche etwa 15 Prozent des Energiebedarfs in dem dann verbundenen Netz.

Mühlhausen reagiert mit dem Großprojekt auf das Thüringer Klimaschutzgesetz, das von den Kommunen fordert, die Wärmeversorgung bis 2040 klimaneutral auszurichten.