Mühlhausen. 85 Kinder und Jugendliche aus sechs Mühlhäuser Schulen nehmen an der ersten Klimakonferenz teil.

Kinder und Jugendliche haben etwas zu sagen zum Thema Klima- und Umweltschutz. Das machte die erste Klimakonferenz deutlich, die am Montag in der Mühlhäuser Jugendkirche stattfand. 85 junge Leute aus drei Regelschulen und drei Gymnasien der Kreisstadt nahmen daran teil. Was kann Mühlhausen für ein besseres Klima tun und was der Freistaat Thüringen? Die Fragen gingen an die Stadtverwaltung mit Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD) an der Spitze und an Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne).

Warum denn nicht auch in Mühlhausen grüne Wände aufstellen, so wie sie als mobile Mooswände im Berliner Hauptbahnhof stehen?, wollte eine Schülerin vom OB wissen. Der kann sich diese Art von Verbesserung des Stadtklimas durchaus vorstellen, dämpfen doch solche Wände den Schall, befeuchten die Luft und filtern Schadstoffe aus.

Zigarettenstummel, Müll im Wald, überfüllte Abfalleimer, zu wenige Radwege – den Schülern fällt auch abseits des großen Themas Plasteverpackungen viel ein. Auch beim großen Punkt Elektromobilität. Dass in gut zehn Jahren nicht jedes Auto, das jetzt mit Verbrennungsmotor unterwegs ist, dann als Elektroauto fährt, machte Siegesmund deutlich. Denn das entspreche nicht der Verkehrswende. Vielmehr müssen Bus- und Bahnfahren attraktiver, bezahlbar werden, weitere Modelle des Car-Sharings entstehen.

Was das Problem der überfüllten Müllbehälter in der Innenstadt angeht, da hat Bruns eine Idee: die des digitalen Mülleimers, der ein Signal abgibt, wenn er von der Stadtreinigung geleert werden muss.

Anja Siegesmund forderte auf Nachfrage einer Jugendlichen auch durch natürlichen Strom betriebene Fahrzeuge für Thüringer Polizisten. „E-Mobilität ist aber nicht für alle einsetzbar. Ein Feuerwehrauto ist aus meiner Sicht dafür zu schwer.“

Die Ideen der jungen Leute sollen in das Klimaschutzkonzept der Stadt einfließen, das die Verwaltung noch in diesem Jahr dem Stadtrat vorstellen will.