Struth feiert die Feuerwehr: Menschenrettung und Brandbekämpfung trainiert
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Von Alexander Volkmann
Struth. Rettung von Verletzten mit der Drehleiter und Löschangriff trainiert. Festsitzung, Umzug und Kreisfeuerwehrtreffen am Wochenende.
Samstag, 16.03 Uhr: Mehrere heftige Explosionen erschüttern den Anger in Struth. Qualm steigt aus den Fenstern des Sparkassengebäudes auf. Dann tönt die Sirene. Wenige Minuten später treffen die Einsatzkräfte der Feuerwehr ein. Es wird alles aufgefahren, was an Technik und Personal zur Verfügung steht. Die Szenerie gleicht einem realen Einsatz. Das einzige, das an diesem Bild nicht stimmt, sind die vielen Menschen, die sich hier eingefunden haben, noch bevor Alarm ausgelöst wurde. Vor allem die Kinder stehen mit großen Augen da und beobachten das Geschehen. In einer Seitengasse haben es sich drei Seniorinnen auf einer Bank im Schatten gemütlich gemacht, während die Drehleiter ausgefahren wird und Feuerwehrleute die Schläuche ausrollen.
Eigene Feuerwehrkapelle ist eine Besonderheit
Es ist eine Übung, bei der die Kameraden Menschenrettung und Brandbekämpfung trainieren.
Das Szenario: Nach einer Explosion unter dem Dach brennt es im Gebäude. Einem Dachdecker ist der Fluchtweg versperrt, er muss über die Drehleiter gerettet werden; eine von fünf im Unstrut-Hainich-Kreis ist im Struther Feuerwehrdepot stationiert. Drei Personen werden über Tragen und per Leiter aus dem Haus gerettet. Dann startet der inszenierte Löschangriff.
Die Wasserversorgung ist sichergestellt, die Ventile werden für die Übung aber nicht voll aufgedreht. Das Wasser reicht gerade, um für eine kleine Abkühlung zu sorgen. Im Ernstfall würden tausende Liter durch die Schläuche gehen, doch an diesem Samstag soll ja kein Schaden angerichtet werden. Nach einer guten halben Stunde ist die Übung beendet.
„Gut gelaufen, alles ging Hand in Hand, jeder wusste, was er zu tun hat“, urteilt Wehrführer Dominik Tasch. Er hatte die Übung für das Publikum am Mikrofon kommentiert.
Rettung von Verletzten mit der Drehleiter trainiert: Feuerwehrübung in Struth
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Für die Feuerwehrleute, die bei der Übung ins Schwitzen kamen – unter ihnen auch der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, David Kirchner – blieb nach dem Aufräumen Zeit für eine Auswertung am Anger bei Bratwurst, Bier und Musik von der Feuerwehr-Blaskalle. Die gibt es seit 1997 mit aktuell 31 Musikern. Dass ein Feuerwehrverein eine eigene Blaskapelle hat, ist schon etwas außergewöhnlich, hat aber für eigene Veranstaltungen immer den Vorteil, dass für die musikalische Umrahmung stets gesorgt ist. So wie am kommenden Wochenende, wenn die 165 Mitglieder, darunter 67 in der Einsatzabteilung, zum Fest einladen.
Denn die Übung war Auftakt für die 125-Jahr-Feier der Feuerwehr in Struth, das von Freitag bis Montag gefeiert wird.
Neben der Festsitzung am Samstagabend und einem Festumzug am Sonntagnachmittag wird der Kreisfeuerwehrverband Unstrut-Hainich sein Verbandstreffen und das Seniorentreffen in der Struther Festhalle ausrichten.
Das Programm zum Feuerwehrjubiläum in Struth
Freitag, 16. August:
14 Uhr, Kreisseniorentreffen der Alters- und Ehrenabteilung des Kreisfeuerwehrverbandes
Samstag, 17. August:
9 Uhr, Kreisfeuerwehrverbandstreffen, Festhalle
17.30 Uhr, Treffen aller Gäste am Gerätehaus
18 Uhr, Gedenken und Kranzniederlegung, anschließend gemeinsamer Marsch zur Festhalle
19 Uhr, Festsitzung, anschließend Tanzabend
Sonntag, 18. August:
9 Uhr, Treffen aller Gäste und Kameraden am Gerätehaus
10 Uhr, Festhochamt im Feuerwehrgerätehaus, anschließend kleiner Frühschoppen
14 Uhr, Festumzug ab Ortseingang von Eigenrieden (die Aufstellung beginnt um 13.30 Uhr); anschließend Platzkonzert mit der
Feuerwehr-Kapelle Struth und Kapellen aus Diedorf, Kefferhausen und Küllstedt; außerdem geboten werden Hüpfburg, Technikschau, Überschlagsimulator und Hubschrauberrundflüge über Struth
Montag, 19. August:
10 Uhr, Aufräumen und ab Mittag Frühschoppen im Gerätehaus
Fotos von der Einsatzübung unter: ta-muehlhausen.de