Bad Langensalza. Seit 20 Jahren engagieren sich Ehrenamtliche für hilfebedürftige Menschen. Lebensmittelspenden sind nur ein Teil des Angebots.

„Kann man 20 Jahre Armut eigentlich feiern“, fragt Dana Franke, die Regionalleiterin der Arbeitsloseninitiative Talisa. „Nein, kann man nicht. Aber wir feiern 20 Jahre ehrenamtliche Arbeit und Engagement für arme Menschen“, fügt sie hinzu.

Seit 20 Jahren gibt es das Angebot der Tafel in Bad Langensalza, die heute von der Talisa betrieben wird. Jede Woche decken sich etwa 30 bis 40 Personen in der Langen Straße 27 mit Lebensmitteln ein, wenn das eigene Geld nicht ausreicht. Die Lebensmittel erhält die Tafel von den örtlichen Supermärkten gespendet. „Dafür sind wir dankbar, denn das funktioniert sehr gut“, sagt Dana Franke. Im August 1999 wurde das Projekt in einer Gaststätte mit zwei Ehrenamtlichen ins Leben gerufen. Neun Jahre nach der Wiedervereinigung und den Umbrüchen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt war das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit und der damit verbundenen Armut akut.

Auch für viele der heute versorgten Menschen fingen die Probleme mit den Verwerfungen der Wendezeit an, weiß Dana Franke.

Der Platz in den Gasträumen reichte nicht aus. Schon kurz nach der Gründung zog die Tafel mit Unterstützung der Stadt auf das Gelände in der Langen Straße. Das Angebot wurde erweitert. „Wir sind längst nicht mehr nur Tafel. Wir sind ein Anlaufpunkt für alle Generationen, geben Beratung und gewähren Hilfe“, sagt Dana Franke.

Die Radwerkstatt – damals noch in Thamsbrück ansässig – wurde übernommen. Hinzu kamen eine Näh- und Kleiderstube, eine Holzwerkstatt, ein Projekt zum gesunden Frühstück und in Kooperation mit der Naturwerkstatt Thamsbrück das Projekt „Kultur macht stark“. „Wir experimentieren, probieren viel aus. Manche Projekte bleiben, andere verschwinden wieder“, erklärt Dana Franke. Sie steht einem Team von 10 Männern und Frauen vor, die sich größtenteils ehrenamtlich engagieren.

Ihr Wunsch für die Zukunft: „Dass wir eines Tages nicht mehr gebraucht werden.“