Bollstedt. Der Ortsteil von Mühlhausen gewinnt einen von acht ersten Preisen im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Ortsteilbürgermeister Thomas Ahke spricht von einem phänomenalen Ergebnis.

„Es bleibt nur Platz 1“, hatte Ortsteilbürgermeister Thomas Ahke (parteilos) gewitzelt. Denn im Regionalwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ war Bollstedt 2017 Dritter geworden und im Landeswettbewerb 2018 Zweiter. „So richtig geglaubt habe ich aber nicht daran“, gibt Ahke Donnerstagmittag zu. Da hatte ihn gerade die Mail über den Ausgang des Bundeswettbewerbs erreicht. Und die weist Bollstedt als eines von acht Dörfern aus, die mit einer Goldmedaille belohnt werden.

Drei Stunden lang war am Samstag eine zwölfköpfige Jury durch den Ort geführt worden (unsere Zeitung am 8. Juli). „Was uns Bollstedt zeigt, fügt sich zu einem guten Bild zusammen“, sagte Reinhard Kubat, Juryvorsitzender und Landrat im hessischen Waldeck-Frankenberg. Bollstedt sei ein spannendes Dorf. „Man merkt, dass es viele junge Menschen gibt, die sich engagieren und sich nicht zu schade sind anzupacken.“ Es sei „wahrhaft ein Feuerwerk, das die Bollstedter entfachen“.

Die Goldmedaille ist mit 15.000 Euro Preisgeld verbunden. Wofür das eingesetzt werden soll, darüber wolle man nun reden, sagt Ahke. Ideen gibt es schon: Der Spielplatz, der gerade entsteht, kann immer Geld gebrauchen, ebenso der Anger, der saniert werden soll. Darüber hinaus gibt es verschiedene weitere Projekte. „Phänomenal“ findet Ahke den Ausgang des Wettbewerbs. Der findet im Januar in Berlin seinen Abschluss, wo ganz offiziell die Goldmedaille übergeben wird.

Ebenso begeistert zeigte sich Mühlhausens Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD), der „sehr stolz“ auf seinen neuen Ortsteil sei. „Dieser Preis stärkt die Leidenschaft fürs Dorf.“

Landrat Harald Zanker (SPD) meint: „Ein wirklich toller Erfolg nach jahrelangem Einsatz für die Entwicklung auf dem Dorf. Ein Erfolg für die Bollstedter und die, die dabei geholfen haben. Es lohnt sich, auf dem Dorf zu leben.“

Im Bundesfinale standen 30 Dörfer aus ganz Deutschland, die sich über die Regional- und die Landesfinals dafür qualifiziert hatten.

Zahlen & Fakten

Der Wettbewerb des Bundes-Landwirtschaftsministeriums fand zum 26. Mal statt.

Neben acht Goldmedaillen wurden 15 mit 10.000 Euro dekorierte silberne vergeben, unter anderem an den Landessieger Waffenrod-Hinterrod (Kreis Hildburghausen).

Für Thüringen gab es seit 1995 fünf weitere Golddörfer: darunter Donndorf, Wechmar und Tiefengruben.