Mühlhausen. Beim „Tag der Stimmen“ lassen zahlreiche Chöre die Kornmarktkirche Mühlhausen erklingen. Zu hören ist viel mehr als Volkslieder.

Um vier Chöre aus dem Eichsfeld hat sich der Kreischorverband erweitert und nennt sich nun Kreischorverband Unstrut-Hainich/Eichsfeld. Zum ersten Mal beteiligte sich daher das neue Verbandsmitglied, der Männergesangverein 1850 Dingelstädt am „Tag der Stimmen“ am Samstag in der Mühlhäuser Kornmarktkirche.

Für ein gesangliches Lob auf ihre Eichsfelder Heimat brauchten die Dingelstädter keinen Blick auf die Notenblätter zu werfen. Diese Strophen sangen sie mit Herzblut und auswendig.

Die Überraschung des Tages war der Chor „Once Again“ aus Mühlhausens Partnerstadt Münster.
Die Überraschung des Tages war der Chor „Once Again“ aus Mühlhausens Partnerstadt Münster.

Dem Kreischorverband gehören nun 26 Chöre an, davon zwölf Männerchöre. Von den bisherigen Mitgliedern brachte der Städtische Chor Bad Langensalza den russischen Fluss Dnjepr in der deutschsprachigen Form des russischen Liedes zum Vortrag. Der Leiter dieses gemischten Chors, Thomas Riede, ließ als Vorsänger in dem Song „The lion sleeps tonight“ seine gut gebildete Singstimme erkennen.

Gerhard Dünnebeil vereinte „Liederkranz“ Horsmar und Männergesangsverein Ballstädt zu einem stimmgewaltigen Chor. Seine Shantys ließen vom Meer und von der Hafenstadt Hamburg träumen. Die Refrains der gut vierzig Sänger ließen auch die letzten Winkel der ehemaligen Franziskaner-Klosterkirche erklingen.

Die 13 Frauen vom Frauenchor Großengottern mit Leiterin Helga Hollerbuhl brachten nicht nur Bewegung in ihren Gesang, sie ließen gute Stimmung aufkommen. Nicht nur in dem Volkslied „In unserm Walde“, sondern auch in dem von Franz Schubert vertonten „Wie ist doch die Erde so schön“. Ein einziges Lied sang der Diedorfer Gesangverein „Cäcilia 1888“. Die Sängerinnen und Sänger mit Leiterin Susanne Peklow hatten Lust auf Evergreens der DDR-Zeit. Aus Liedern aus dem Liebesfilm „Die Legende von Paul und Paula“ und Songs wie „Über sieben Brücken musst Du gehen“ oder „Alt, wie ein Baum“ machten sie ein 15-minütiges Medley. Jubel war ihr Lohn.

Der Frauenchor Großengottern brachte sichtbaren Schwung ins Programm.
Der Frauenchor Großengottern brachte sichtbaren Schwung ins Programm.

Mit vier Liedern setzte der wohl bekannteste Mühlhäuser Chor, der Handwerkerchor unter Leitung von Anna Dubiel, den Schlusspunkt des gut zweistündigen Konzertes. Den Kontakten seines Vorsitzenden Klaus Kubelka war zudem eine Überraschung zu verdanken. Er hatte den „Tag der Stimmen“ extra auf einen Termin gelegt, der den Besuch des Chores „Once Again“ aus Mühlhausens Partnerstadt Münster ermöglichte. Mit fünfzig Akteuren waren die Münsteraner am Donnerstag angereist, viele kamen erstmals in die Partnerstadt. „Es hat uns super gefallen“, sagte Chorleiterin Eva-Maria Benning.

Der Chor besteht seit 20 Jahren. Solist Stefan Gayhoff demonstrierte mit dem leidenschaftlich vorgetragenen Lied „Wenn ich einmal reich wär“, dass man durch Chorgesang auch zu einer fantastischen Stimme kommen kann.

Weitere Musical-Hits der Gäste aus Münster waren Songs aus „Hair“ und „Hello Dolly“.