Mühlhausen. Für das Obdachlosen-Asyl am Mühlhäuser Wendewehr ist eine Alternative in der Diskussion. Die Nutzung der Unterkunft ist nicht kostenlos.

Für das Obdachlosen-Asyl, das sich derzeit in einem heruntergekommenen Haus am Mühlhäuser Wendewehr befindet, strebt die Stadtverwaltung eine Containerlösung an. Das sagte auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses Bürgermeisterin Beate Sill (parteilos) auf Nachfrage von Volker Bade, dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Stadtrat.

Die Bedingungen in der Unterkunft waren vor allem nach mehreren Bränden, hervorgerufen durch unsachgemäßen Umgang mit Feuer, immer wieder in die Kritik geraten.

Die Verwaltung hat sich laut Sill mehrere mögliche Gebäude in der Stadt angesehen, aber keine geeignete Unterkunft gefunden. Nun soll in den Haushalt für das Jahr 2020 Geld eingestellt werden, um unmittelbar neben der derzeitigen Unterkunft einen Container aufzustellen. Der soll vorerst eingeschossig sein, aber erweitert werden können. Diesen Vorschlag der Verwaltung will man nach Aussage der Bürgermeisterin demnächst mit den Ausschüssen des Stadtrates diskutieren.

Das derzeitige Haus bietet 13 Wohnungen. Eine ist unbewohnbar. Zwei Wohnungen sind umherziehenden Obdachlosen – Tippelbrüdern – vorbehalten. Die Unterkunft muss nur Menschen aus Mühlhausen aufnehmen, denn jede Kommune ist selbst für die Unterbringung der Obdachlosen verantwortlich. Vereinzelt kommen die Bewohner aus dem Gefängnis in Tonna oder aus anderen Regionen Deutschlands.

Die Wohneinheiten wurden 2016 bis 2018 von insgesamt 48 Personen bezogen, für mehrere Tage bis Monate. In der Unterkunft zu leben, ist nicht kostenlos. Die Obdachlosen haben eine Miete von 3,50 Euro pro Quadratmeter zu zahlen. Dazu kommen Nebenkosten von 21 Euro/Monat.

Mühlhausen hat in den vergangenen drei Jahren für Sanierung und Instandhaltung des Objekts insgesamt 105.100 Euro verwendet.