Eisenach. Das Wiener Duo Langner und Ramusch brillieren in Eisenach.

Natalia Strathmann-Alencova und dem Verein Kammermusik der Wartburgstadt sei Dank. Der Mandolinistin und Musikpädagogin aus Eisenach ist es vor allem geschuldet, dass das Gitarren-Duo Michael Langner und Sabine Ramusch in Eisenach gastierte. Das Wiener Duo, auch außerhalb der Bühne ein Paar, setzte mit seinem Konzert am Samstag im Kunst-Pavillon eine Note, die es so in Eisenach selten zu hören und sehen gibt. Langner war vor Jahren Natalia Strathmann-Alencovas Professor in ihrer Gitarrenausbildung. Der Kontakt besteht bis heute.

Nicht nur Fachleute wie die Gitarrenlehrerin Silke Fingerhut waren vom Vortrag des Duos hingerissen. Was Langner/Ramusch auf der klassischen Gitarre zeigen, ist leidenschaftlich und genügt technisch höchsten Ansprüchen. „Gitarre & Leidenschaft“ nennen die beiden auch ihr Programm, das den Bogen von der Klassik über Jazz bis zum Pop spannt. Klangliche Monotonie kommt nie auf, weil das Duo nicht nur beim Repertoire in verschiedene Kisten greift, Adaptionen mit Überraschungsmomenten bestückt und nicht nur die Saiten der Gitarre in die Darbietung einbindet.

Das Duo wandert wohl im Backkatalog etwa von Gitarren-Legende Astor Piazzolla und Klassikern, sondern wirft auch eigene Kompositionen in den Ring und macht Abstecher zu Sting oder sogar zu AC/DC. Immer interpretiert das Wiener Duo die Vorlagen in eigener, neuer Art, gerne im Fingerpicking und mit besonderen Soundeffekten.

Sabine Ramusch und Michael Langner pflegen sehr wohl die klassische Gitarre mit all ihren bekannten Facetten, bieten darüber hinaus aber ein Klangerlebnis, das zu Butter auch Marmelade als Aufstrich hat, fern ab von der Flitzefinger-Manie mancher Turbo-Spieler.