Wetterfrosch Eberhard Dachsel macht sich Gedanken über fehlende Kältephasen.

„Ist bis Dreikönigstag kein Winter, so kommt keiner mehr dahinter.“ In den letzten Jahrzehnten nahm die Trefferwahrscheinlichkeit dieser alten Bauernregel immer mehr zu. Wir haben uns fast daran gewöhnt, dass ein weißes Weihnachtsfest die große Ausnahme ist. Und auch die Winter werden im flachen Land immer grüner.

Neujahreskälte ausgefallen

So fielen in diesem Winter im ersten Wintermonat bei überdurchschnittlichen Temperaturen nur bescheiden wenige Flocken. Die sogenannte Neujahreskälte fiel aus. Sie bringt sonst immer wieder plötzlichen Kälteeinbruch und Schneefall.

Langjährige Untersuchungen der Dreikönigswetterregel haben Folgendes ergeben: Wenn es zwischen Dezember und dem 6. Januar zu warm ist, fällt der Januar in sieben von zehn Fällen und auch der Februar zu 60 Prozent zu mild aus.

Schnee nur im Bergland

Die derzeitigen langfristigen Prognosen für den Restwinter 2019/2020 sagen Ähnliches voraus: Bis auf wenige Kältephasen im Januar, die in den vorherrschenden Regen einige Schneeflocken mischen, soll der Wintereinbruch vorerst ausbleiben. Die Wettervorhersage Februar verspricht eine anhaltend geschlossene Schneedecke nur für das Bergland.

Das langjährige Mittel für eine geschlossene Schneedecke beträgt in Eisenach und Umgebung 32 Tage. Mit 112 schneeweißen Tagen hält der Winter 1969/1970 den Rekord. Das schneereiche Wetter begann bereits Ende November und erst Ende März taute der letzte Schnee. Den Minusrekord hält der Winter 1991/1992. Nur im Februar gab es damals an drei Tagen eine geschlossene Schneedecke.